Umwälzung im Unterhaus: Die Pläne von FC Karabakh

2014 übernahmen aserbaidschanische Investoren den WS Ottakring. Es folgte die Fusion mit Kaiserebersdorf/Srbija 08 und der Aufstieg in die Regionalliga Ost. Doch die Geldgeber vom Kaspischen Meer streben nach der Bundesliga. Der Kader von Coach Volkan Kahraman ist mit Spielern wie Ümit Korkmaz, Christian Thonhofer, Furkan Aydogdu oder Danie Wolf bereits zweitliga-tauglich.
Dem FC Karabakh kommt die Liga-Reform nun gerade recht. Denn aus jeder Regionalliga steigen drei Mannschaften auf. Sollte der aktuell Erste-Liga-Letzte FAC Zehnter bleiben, müsste der drittplatzierte der Ostliga ein Play-off bestreiten.
Doch das Interesse der Regionalligisten ist überschaubar. Aus dem Osten möchten neben den Amateuren von Austria und Rapid nur der SV Horn zurück in die zweithöchste Spielklasse. Und Karabakh.
Neue Arena für den Aufstieg
Dafür müsste jedoch in die Infrastruktur investiert werden. Der Kaiserebersdorfer Fußballplatz ist weit davon entfernt, zweitliga-tauglich zu sein. Eine neue Tribüne darf nicht errichtet werden.
Auf der Suche nach Alternativen wurde Karabakh bei Ostbahn XI fündig. Nachdem der Flohmarkt, mit dessen Einnahmen der Nachwuchs finanziert wurde, aufgrund von Anrainer-Beschwerden von Sonntag auf Samstag verlegt wurde, plagen den Stadtligisten Sorgen. "Es gibt von Seiten des Bezirks keinerlei Unterstützung für den Sport. Und da rede ich nicht einmal von finanziellen Mitteln", so Ostbahn-Obmann Rene Pfeiffer zu Heute.
Karabakh machte nun ein Angebot. Laut Heute-Informationen ist eine Kooperation geplant. Karabakh in Liga zwei, Ostbahn XI in der Stadtliga. Der Platz in der Hasenleitengasse soll dafür liga-fit gemacht werden. Eine Tribüne mit 1.500 überdachten Sitzplätzen sowie 3.000 Stehplätze sollen auf der für 6.000 Zuschauer kommissionierten Anlage entstehen. Das Spielfeld wird um drei Meter verlängert. "Es gibt gute, konstruktive Gespräche. In Wien arbeiten nur zwei Vereine professioneller als Karabakh", so Pfeiffer.
Auch Elektra braucht neuen Platz
Kurios: Auch Stadtligist ASK Elektra fragte bei den Simmeringern an. Denn auf dem Platz beim Ernst-Happel-Stadion soll künftig der Rapid-Nachwuchs trainieren.
Und Ostbahn XI? Der Simmeringer Traditionsverein droht gänzlich zu verschwinden. Im April 2021 feiern die Hasenleitner das 100-jährige Vereinsjubiläum. Dann könnte der Klub, der Österreichs Jahrhundert-Fußballer Herbert Prohaska groß gemacht hat, von der Bildfläche verschwinden. (wem)