Gegen Kaution enthaftet

Unfall auf A2 mit 5 Toten – Verdächtiger auf freiem Fuß

Anfang April riss ein fürchterlicher Unfall auf der A2 in Niederösterreich fünf Menschen aus dem Leben. Der Verdächtige kommt nun gegen Kaution frei.
16.04.2025, 14:09

Ein fataler Crash auf der A2 bei Seebenstein (NÖ) in Fahrtrichtung Wien endete am 1. April für fünf Frauen im Alter zwischen 54 und 65 Jahren tödlich.

Ein Sattelschlepper war an besagtem Tag gegen 6.20 Uhr von einem Parkplatz auf die Autobahn aufgefahren, der Mercedes-Kleinbus mit sieben Pflegekräften aus der Ukraine krachte in den Lkw – "Heute" berichtete. Eine in Österreich illegale Blechabsperrung im umgebauten Sprinter (Baujahr 2009) riss wohl die letzte Sitzreihe heraus und katapultierte sie nach vorne.

Mercedes krachte in Kleinbus

Vier Frauen (54, 55, 62, 65) waren sofort tot, weitere drei Opfer wurden schwer verletzt und mit drei Rettungshubschraubern sowie einem Rettungsfahrzeug in umliegende Spitäler gebracht. Der 52-Jährige Lenker, der die Strecke aus Mailand in die Ukraine und zurück zweimal wöchentlich gefahren sei, überlebte den Unfall wie durch ein Wunder nur mit einem Kratzer am Kinn. Eine fünfte Frau erlag schließlich ihren schweren Verletzungen.

Während der Lkw-Lenker und sein Beifahrer, beide aus Peru, nur auf freiem Fuß angezeigt wurden, kam der Kleinbus-Chaffeur Vasyl T. (52) in Haft. Als Grund wurden Flucht- und Verdunkelungsgefahr angegeben.

Im Verfahren kam es jedoch am Mittwoch zum Paukenschlag: Der verdächtige Mercedes-Fahrer wurde laut "Heute"-Infos gegen eine Kaution von 3.000 Euro enthaftet. Dazu muss der Lenker bis zur Verhandlung einen aufrechten Wohnsitz in Österreich nachweisen, dieser soll sich in der Steiermark befinden.

Verdächtiger Fahrer kommt frei

Anwalt Roman Tenschert zeigte sich erleichtert, dass das Gericht seinem Enthaftungsantrag zustimmte und auf die vorgeschlagenen gelinderen Mittel eingegangen, wenngleich die Auflage in Österreich bleiben zu müssen, für den Verdächtigen hart sei. Er wünsche sich nichts sehnlicher, als endlich seine Lebensgefährtin und die Kinder wiederzusehen. Die Staatsanwaltschaft hätte den Lenker des Mercedes-Sprinters hingegen lieber weiter im Gefängnis gesehen. Laut Aussage des Richters ist das vom Sachverständigen zu erstellende Gutachten bereits weit fortgeschritten. Es dürfte daher zeitnah zum Prozess kommen. Die Unschuldsvermutung gilt.

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