Österreich-News

Supermarkt-Chef packt aus – Leben wird noch teurer

Die hohen Preise für Lebensmittel sind noch nicht die Spitze des Eisbergs. Unimarkt-Chef Andreas Haider rechnet mit weiteren Teuerungen. 

Tobias Kurakin
Teilen
Das Einkaufen im Supermarkt wird noch teurer werden. 
Das Einkaufen im Supermarkt wird noch teurer werden. 
Getty Images/iStockphoto

Seit einigen Monaten nimmt die Teuerungen ungeahnte Höhen an. Die Inflation ist demnach so hoch wie seit über 40 Jahren nicht und eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Im Gespräch mit Ö1 spricht Unimarkt-Chef Andreas Haider nun offen Klartext über die Zukunft der hohen Preise. 

Vier Prozent Preissteigerung erwartet 

Milch und Obst seien zuletzt bereits massiv im Preis angestiegen. Im Durchschnitt beträgt die Kostensteigerung des Lebensmittelwarenkorbs bereits fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Konsumentinnen und Konsumenten müssten demnach seit geraumer Zeit immer tiefer in die Tasche greifen, das führt bei einigen, wie berichtet, auch zu existenzbedrohenden Situationen. 

Eine Besserung der Lage wird aber nicht so schnell bzw. womöglich überhaupt nicht erreicht werden. Haider, Chef der Supermarkt-Kette Unimarkt, trübt demnach die Hoffnung all jener, die Normalisierung bei den Preisen erwarten würden. Er geht davon aus, dass die Teuerung im Verlauf dieses Jahres um noch weiterer drei bis vier Prozent zulegen wird. 

"Wir gehen davon aus, dass sich das Preislevel dann in diesem Bereich einpendeln, aber bleiben wird", meint Haider zu Ö1 und rechnet mit einer Teuerungsrate von acht bis neun Prozent während des Jahres 2022. Auch für die Supermarktketten selbst ist die Teuerungswelle in herber Schlag. 

Derzeit sei es nämlich sehr schwer, die eigenen Preise richtig zu kalkulieren. Auf der einen Seite würden Lieferanten und Produzenten die Kosten erhöhen, die Kundinnen und Kunden, aber unter den enormen Anstiegen ebenfalls leiden. "Jeder hat Argument, warum er nun einen höheren Preis verlangt", so Haider.

Die Lieferanten der Supermarktkette hätten in den vergangenen Wochen die Preise für ihre Leistungen um gar 25 Prozent angehoben. Denn auch für sie ist die Arbeit aufgrund steigender Kosten für Kraftstoffe schwieriger und vor allem teurer geworden. 

Um selbst den Überblick zu behalten, wo man den Gründen für die Teuerungen der Zulieferer und Produzenten Glauben schenkt, setzt Unimarkt auf einen Rohstoffrechner. Der würde, laut Haider, gut zeigen können, "wo wir Preiserhöhungen zulassen können und wo nicht". Alles in allem bleibt es sowohl für die Produzenten, die Lieferanten, die Supermarktkette an sich und zuletzt für die Kundinnen und Kunden eine "sehr herausfordernde Zeit". 

1/25
Gehe zur Galerie
    Billig-Wodka
    Billig-Wodka
    privat