Für 38 Jahre

Unschuldig im Gefängnis – Peter weint bei Freispruch

Nach 38 Jahren hinter Gittern wurde Sullivan freigesprochen: DNA-Beweise entlasten ihn vom Vorwurf, Diane Sindall vergewaltigt und ermordet zu haben.
20 Minuten
13.05.2025, 21:13
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Nach fast vier Jahrzehnten im Gefängnis ist Peter Sullivan (68) am Dienstag von einem Londoner Berufungsgericht freigesprochen worden. Der Brite war 1987 für die brutale Vergewaltigung und Ermordung der Floristin Diane Sindall (21) in Bebington, Merseyside, zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Neue DNA-Beweise entlasten ihn nun vollständig. Sullivan verbrachte damit mehr Zeit unschuldig im Gefängnis als jeder andere Mensch in der britischen Justizgeschichte.

Urteil aufgehoben: DNA-Beweis bringt Wende

Die Richter erklärten das Urteil für ungültig, nachdem DNA-Spuren auf dem Körper des Opfers eindeutig nicht Sullivan zugeordnet werden konnten. Sullivan, der das Urteil per Videoschaltung aus dem Hochsicherheitsgefängnis HMP Wakefield verfolgte, hielt sich weinend die Hand vor den Mund, als die Richter seine Freilassung verkündeten.

Die Tat im Jahr 1986

Diane Sindall war im August 1986 auf dem Heimweg von ihrer Arbeit in einem Pub zu einer Tankstelle unterwegs, als sie in einer Gasse vergewaltigt und ermordet wurde.

Sullivan war damals 29 Jahre alt. Er wurde kurz darauf festgenommen, 22 Mal verhört – in den ersten sieben Verhören ohne Rechtsbeistand, obwohl er danach verlangt hatte. Einen Tag nach seiner Festnahme gestand er die Tat in einem nicht aufgezeichneten Gespräch. Er wiederholte dieses Geständnis später in einem aufgezeichneten Interview, widerrief es jedoch noch am selben Tag. 1987 wurde er schließlich schuldig gesprochen.

Polizei will wahren Mörder finden

Sullivan hat seine Unschuld seither stets beteuert. Bereits vor 17 Jahren versuchte er, das Urteil anzufechten. 2019 scheiterte ein erneuter Anlauf vor Gericht. 2021 wandte er sich erneut an die unabhängige Strafrechtskommission (CCRC), die neue DNA-Untersuchungen veranlasste.

Die Polizei teilte laut britischen Medienberichten mit, man sei entschlossen, den wahren Mörder doch noch zu finden. Sie bat die Bevölkerung: "Jeder, der damals in der Region um Birkenhead lebte und etwas weiß, soll sich melden."

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