Buben in Wien vergewaltigt

Täter drohte Opfern – "Schneide euch den Penis ab"

Ein 15-Jähriger soll in einem Gebüsch zwei Bekannte (8,9) vergewaltigt haben, drohte den Opfern mit einer Schere – teilbedingte Haft.
Christian Tomsits
05.05.2025, 12:44

"Bewundernswert tapfer" und "detailliert" hatten ein Acht- und ein Neunjähriger im vergangenen Sommer übereinstimmend ein furchtbares Verbrechen geschildert. Nach dem gemeinsamen Fußballspielen in einem Park in der Wiener Donaustadt soll ein fremder Bursch, der sich unter dem Pseudonym "Paul Schwarz" vorgestellt hatte, die beiden Volksschüler in ein Gebüsch gezerrt und dort vergewaltigt haben.

"Macht was ich sage, sonst scheide ich euch den Penis ab", habe der Jugendliche mit einer Schere in der Hand gedroht und die Minderjährigen mehrfach zum Sex gezwungen. Am Montag musste sich der heute 16-jährige Verdächtige wegen Vergewaltigung und schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger verantworten.

Das Milchbubi kam im hellblauen Hemd und bestritt vor Gericht alles. "Ich kannte sie nur vom sehen. Sie belasten mich falsch", meinte der Bursch mit brüchiger Stimme und bekannte sich "nicht schuldig."

Trotz eines im Gebüsch gefundenen Kondoms mit DNA-Spuren beharrte der Tischlerlehrling auf seiner irritierenden Sicht der Dinge: "Die Burschen haben gewettet, wer das Match verliert, muss seinen Penis zeigen. Weil ich gewonnen habe, haben sie mir im Gebüsch den Penis gezeigt. Ich habe gesagt, sowas tut man nicht und danach bin ich gegangen."

Auf die Frage, woher die DNA-Spuren kamen und wieso einer der beiden Buben ihn im Telefonbuch unter dem Namen "Paul Schwarz" eingespeichert hatte, wusste der passionierte Angler keine Antwort – betretenes Schweigen war die Folge. Laut Staatsanwältin waren die beiden Buben, die kontradiktorisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit aussagten, nicht die einzigen Opfer – ein weiterer Bub soll ähnliche Erlebnisse geschildert haben.

Das Urteil fiel zur Mittagszeit

Über die Telefonnummer forschte man schließlich den Verdächtigen aus, er wurde von den Buben auf einem Foto und aufgrund seines auffälligen Schlüsselanhängers in Form eines Delphins erkannt. Obwohl er vor Gericht beinahe entrückt wirkte, liegt laut Gutachten keine psychische Erkrankung beim mutmaßlichen Serientäter vor. Das Urteil fiel um kurz nach 13 Uhr: 21 Monate teilbedingte Haft, sieben davon unbedingt (nicht rechtskräftig). "Wir werden Sie genau beobachten", die Jugendrichterin, die auch Psychotherapie anordnete.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 05.05.2025, 18:13, 05.05.2025, 12:44
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