Im kriegszerstörten Gazastreifen haben Sturm und starker Regen für weitere Todesopfer gesorgt. In den letzten 24 Stunden sind dort mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen, wie die von der radikalislamischen Hamas geführte Zivilschutzbehörde am Freitag mitgeteilt hat.
Unter den Opfern waren auch zwei Kinder in Gaza-Stadt und ein weiteres in Chan Junis, die an Unterkühlung gestorben sind. Wegen heftiger Regenfälle nach dem Sturm "Byron" sind seit Mittwochabend im Gazastreifen Zelte und andere Notunterkünfte überschwemmt worden.
Das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza hat gemeldet, dass eines der Kinder, die durch die Kälte gestorben sind, neun Jahre alt war und das andere erst ein paar Monate. Das verstorbene Kind in Chan Junis war laut dem Nasser-Krankenhaus dort ein acht Monate altes Kind aus einer Zeltsiedlung in Al-Mawasi. Die restlichen Todesopfer sind laut Behörden durch den Einsturz von Gebäuden nach den Überschwemmungen ums Leben gekommen.
Seit dem Gaza-Krieg, der nach dem brutalen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 begonnen hat, sind im Gazastreifen die meisten Gebäude zerstört oder beschädigt. Tausende Menschen müssen deshalb in Zelten oder anderen Notunterkünften leben.
"Die Matratze ist seit heute Morgen mit Wasser vollgesogen und die Kinder haben vergangene Nacht in nassen Betten geschlafen", hat Umm Muhammad Dschudah, eine Bewohnerin von Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens, der Nachrichtenagentur AFP erzählt. "Wir haben keine trockene Wechselkleidung."
Laut dem UN-Kinderhilfswerk Unicef sind die Temperaturen in der Nacht im Gazastreifen auf etwa acht oder neun Grad gefallen. Die hygienischen Zustände seien "absolut entsetzlich", sagte Unicef-Sprecher Jonathan Crickx.
Im Oktober hat es eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas gegeben. Seither wurden die Beschränkungen für Hilfslieferungen gelockert, aber laut UN kommen immer noch nicht genug Hilfsgüter an.