Welt

US-Cop wollte Ehefrau retten, Kollegen verhafteten ihn

Nach dem Schulmassaker in Uvalde (Texas) kommen neue erschütternde Details zum Polizeieinsatz ans Licht. Darunter: Der tragische Fall eines Beamten. 

Nikolaus Pichler
Teilen
Nach dem Schul-Amoklauf in Texas ist die Trauer weiterhin groß.
Nach dem Schul-Amoklauf in Texas ist die Trauer weiterhin groß.
REUTERS

Am 24. Mai verloren 19 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrpersonen der Robb Elementary School in Texas bei einem Amoklauf ihr Leben. Kurz vor Mittag betrat ein 18-Jähriger, bewaffnet mit einer AR-15 und Hunderten Schuss Munition, die Schule und eröffnete scheinbar wahllos das Feuer. Obwohl Mitglieder der Polizei von Uvalde, die nebst normalen Einheiten auch über bestens ausgerüstete SWAT-Einheiten verfügt und 40 Prozent des jährlichen Gemeindebudgets erhält, kurz nach Beginn des Amoklaufs vor der Schule eintrafen, betraten sie die Schule erst eine knappe Stunde später.

Frau lag im Sterben

Ein Beamter, der die Schule sofort betreten wollte, um seine im Sterben liegende Frau zu retten, wurde von den eigenen Arbeitskollegen verhaftet. Eva Mireles wurde beim Versuch, die Schülerinnen und Schüler ihrer vierten Klasse vor dem Schützen zu retten, tödlich verwundet. In ihren letzten Momenten alarmierte sie per Telefon ihren Mann, der sich sogleich auf den Weg zur Schule machte.

1/9
Gehe zur Galerie
    Bei einem Amoklauf an einer Volksschule in Uvalde, Texas, sind mindestens 19 Kinder getötet worden.
    Bei einem Amoklauf an einer Volksschule in Uvalde, Texas, sind mindestens 19 Kinder getötet worden.
    Dario Lopez-Mills / AP / picturedesk.com

    Bei der Schule eingetroffen wurde Ruben Ruiz, der beim Uvalde Police Departement als Polizist angestellt ist, aber von den eigenen Arbeitskollegen aufgehalten. Laut dem "Houston Chronicle" stoppten Beamte einer nicht namentlich genannten Strafverfolgungsbehörde Ruiz beim Versuch, die Schule zu betreten, und nahmen den Polizisten vorübergehend fest. Auch musste Ruiz seine Dienstwaffe abgeben. Laut Steve McCraw, dem Direktor des Texas Departement of Public Safety, habe man den Polizisten anschliessend vom Gelände geführt.

    Eltern verhaftet und angegriffen

    Es ist nur ein weiterer Skandal im Rahmen des Polizeieinsatzes rund um den Amoklauf. So warteten die Polizisten zunächst fast eine Stunde mit dem Betreten der Schule, obwohl sie über adäquate Ausrüstung wie Sturmgewehre und Schutzschilde verfügte. Stattdessen verhafteten die Beamten Eltern, die selbst für die Sicherheit ihrer Kinder sorgen wollten, und attackierten diese mit Pfefferspray. Eine Mutter wurde ausserdem vorübergehend festgenommen, bevor sie sich von den Polizisten entfernen konnte und ihre Kinder selbstständig aus der Schule rettete.

    Die Robb Elementary School soll derweil abgerissen werden. Dies gab der Bürgermeister von Uvalde, Don McLaughlin, am Dienstag bekannt. In welchem Zeitrahmen der Abriss geschehen solle, ist derzeit noch nicht bekannt, wie "CBS News" schreibt.

    1/63
    Gehe zur Galerie
      <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
      25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
      EXPA / APA / picturedesk.com