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US-Superstars holen sich Basketball-Gold

Heute Redaktion
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Die US-Superstars haben sich das erwartete Gold im Olympischen Basketball-Bewerb der Männer gesichert. Im Finale hatte das Team der Vereinigten Staaten jedoch hart zu kämpfen, ehe in einer Neuauflage des Endspiels von Peking Spanien mit 107:100 (59:58) besiegt war.

Es war ein würdiges Finale. Der Favorit wankte selten, zu fallen drohte er nie. Angeführt von ihren drei großen Superstars Kevin Durant, LeBron James und Kobe Bryant setzten sich die US-Amerikaner in der Neuauflage des Endspiels von 2008 gegen Europameister Spanien durch.

Die Entscheidung brachten wie in Peking, als die USA nach ähnlichem Verlauf ein ebenso hochklassiges Spiel mit 118:107 für sich entschieden hatten, erst die Schlussminuten. Dort zeigten James und Bryant ihre Klasse, ließen das Starensemble vor 20.000 Zuschauern in der North Greenwich Arena jubeln. Die Multimillionäre freuten sich wie kleine Kinder. "Es geht um die USA", betonte James: "Es geht nur um diese drei Buchstaben auf der Brust."

Gasol: "Wir waren wieder knapp dran"

Dabei war das Finale keineswegs eine Soloshow der NBA-Stars gewesen. Der Topfavorit hatte zu kämpfen, kurz vor Ende des dritten Viertels stand es noch 80:80. "Wir waren gut. Es war ein sehr physisches Spiel", so US-Coach Mike Krzyzewski. Topscorer war einmal mehr Durant mit 30 Punkten. "Ich habe einfach nur versucht, ein paar Würfe zu treffen", sagte der Jungstar, der die USA schon 2010 zu WM-Gold geführt hatte, bescheiden.

Nach starkem Start des USA kämpften sich die Spanier bis zur Pause zurück. Vor allem Pau Gasol hielt dagegen. Spaniens Starcenter erzielte 13 seiner 24 Zähler in den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte. Dazu steuerte er acht Rebounds und sieben Assists bei. "Es ist ein bittersüßes Gefühl", meinte Gasol über seine zweite Olympia-Silbermedaille. "Wir waren wieder knapp dran. Um diese Mannschaft zu schlagen, muss man aber ein perfektes Spiel abliefern."

Bryant: "Schwebe auf Wolke sieben"

Das war nicht immer möglich. Im Schlussviertel musste Gasol nach einem Schlag von James ins Gesicht verarztet werden, kehrte aber auf das Spielfeld zurück. Mit einem sehenswerten Dunk und einem verwandelten Dreipunkter zum 102:93 versetzte der US-Superstar den Spaniern zweieinhalb Minuten vor Schluss aber einen weiteren Tiefschlag. "Ich wollte diesem Spiel meinen Stempel aufdrücken", erklärte James, der auf insgesamt 19 Punkte kam.

Bryant steuerte vor den Augen seines Ex-Gouverneurs Arnold Schwarzenegger deren 17 bei, beendete danach seine Nationalteam-Karriere als zweifacher Olympiasieger. "Ich schwebe auf Wolke sieben", versicherte der 33-Jährige, fünffacher NBA-Champion. "Wir haben sehr hart gearbeitet, um dieses Gold nach Hause zu bringen. Jeder hat seine eigene Geschichte."

"USA, USA, USA"-Rufe und Pfiffe

Unter die "USA, USA, USA"-Rufe mischten sich im Finish allerdings auch Pfiffe. Die Unparteiischen hatten das Starensemble nicht gerade benachteiligt. Mit dem "Dream Team" von 1992 kann die "Generation 2012" außerdem nicht ganz mithalten. Michael Jordan, Magic Johnson und Co. hatten in Barcelona, beim ersten Olympia-Auftritt von NBA-Spielern, ihre acht Spiele durchschnittlich mit 43,8 Punkten Differenz gewonnen. Ihre Nachfolger kamen 20 Jahre später im Schnitt auf 31,5 Punkte Unterschied (115,9:83,4).

Der ausgelassenen Stimmung tat das keinen Abbruch. Die US-Herren feierten ihr insgesamt 14. Olympia-Gold im Basketball. Bei 17 Turnierteilnahmen stehen lediglich fünf Niederlagen zu Buche - die jüngste vor acht Jahren in Athen im Halbfinale gegen Argentinien. Spanien, 2006 Weltmeister, muss weiterhin auf sein erstes Olympia-Gold warten. Vor 2008 und 2012 waren die Iberer bereits 1984 im Finale an den USA gescheitert. Bronze sicherte sich Russland mit einem 81:77 gegen Argentinien.

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