Schauspielerin Uschi Glas zeigt sich vom aktuellen Nahost-Konflikt tief betroffen. Seit Wochen läuft sie auf jede Demo in München mit, um sich für die Freilassung israelischer Geiseln starkzumachen – und findet dabei gegenüber "Bild" jetzt deutliche Worte.
"Ich schäme mich stellvertretend für meine deutschen Mitbürger, die Juden nicht zur Seite stehen", sagt die Film-Ikone. Die Schauspielerin kann kaum fassen, wie wenig Unterstützung es in ihrem beruflichen Bereich gibt: "Ich bin entsetzt, wie wenig Wissen und Solidarität und wie viel Hass es in meiner Branche von Film, Fernsehen und Theater gibt."
Besonders der Umgang der jüngeren Generation trifft Glas hart: "Die jungen Menschen haben keine Ahnung, da gibt es keine Aufklärung. Die nehmen das Massaker von 2023 gar nicht mehr wahr. Sprechen über arme Leute in Gaza, nicht von den Geiseln."
"Ich bin die Einzige in meiner Branche, die bei Demos und Kundgebung gegen Israelhass mitgeht. Das macht mich zutiefst traurig." Vergeblich habe sie versucht, Kollegen für Demos zu gewinnen. "Ich habe niemanden gefunden. Manchen fehlt der Mut, andere haben Angst, keine Jobs mehr zu bekommen."
Es zerreiße ihr das Herz, wenn Juden Angst haben, in der Straßenbahn ihren Davidstern zu zeigen, heißt es laut "Bild" weiter: "Das hatten wir schon mal. Dass zu viele weggeschaut haben, obwohl sie hätten aufstehen und helfen können."