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Valentino Rossi: The Game im großen Strecken-Test

Die Konkurrenz im digitalen Rennspiel-Sektor ist keine leichte, aber beschränkt sich primär auf den vierrädrigen Bereich.

Heute Redaktion
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Abseits von vier Rädern haben Motorrad-Games seit Jahren einen schweren Stand – einerseits von Bike-Fans und Sport-Enthusiasten gefeiert, warf kaum jemand aus der Mainstream-Gamer-Gemeinde einen Blick darauf. Ob Valentino Rossi: The Game das Zeug dazu hat, das zu ändern, haben wir getestet.

Milestone hat sich über die Jahre einen Namen gemacht, wenn es um MotoGP- und Superbike-Spiele geht. Einen entscheidenden Moment in der Rennspiel-Entwicklung bildete die Einführung eines interessanten Karrieremodus im Rally-Game "WRC 2", der nun in Valentino Rossi: The Game auch auf die Bike-Spiele überschwappt. Der Spieler soll seinen eigenen "Fahranfänger" erstellen, denn er an die Spitze des Motorradsports führt.

In punkto Namen hat sich Milestone wohl keinen bekannteren als den legendären Valentino Rossi schnappen können. Er steht dem Spieler bei seinen ersten Gas-Geb-Versuchen im Game zur Seite und führt ihn Schritt für Schritt durch die verschiedenen Spielmodi. Das Gameplay zeigt sich dabei sehr unterschiedlich, was den Titel spannend macht: Rast man zuerst mit Motocross-Rädern über schmutzige Strecken, steuert man später die schwereren und komplett anders zu lenkenden MotoGP-Bikes. Eine gelungene Gratwanderung.

Dreck fressen vor den Titeln

Arcadetitel ist Valentino Rossi: The Game absolut keiner. Das Handling geht in die Tiefe, nimmt teils simulationsartige, aber nie frustrierende Züge an. Das Spiel führt einen an die Schaltvorgänge heran und zeigt, wie man entweder durch den richtigen Kuppelvorgang den Gegner Dreck fressen lässt – oder selbst beim falschen Schalten dort landet. Das Schöne dabei: Das Spiel bestraft den Spieler nicht für Fehler, sondern macht das Gegenteil – hat man den Dreh heraus, fühlt man sich wirklich so, dass man den Kniff hart erarbeitet hat.

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Im Spiel gibt es Dutzende Inhalte zu entdecken. Einerseits der erwähnte Karriere-Modus, in dem man sich in die MotoGP-Klasse hochkämpft. Aber genauso gut kann man sich in einem freien Modus direkt auf die starken Bikes wagen und den 2016er Championship mitfahren. Der VR46 Modus wiederum bietet die Rennerlebnisse abseits, wie Drifting-Herausforderungen, Rally-Kurse oder die Motocross-Strecken. Darüber hinaus gibt es historische Herausforderungen, die sich um Valentino Rossis Karriere drehen und der Spieler gefordert ist, die Meilensteine zu wiederholen.

Fazit

Valentino Rossi: The Game ist neben einem Spiel auch gleich eine umfassende Dokumentation über den Motorsportler mit der Nummer 46. Es sind auch nicht die Inhalte, an denen es dem Spiel mangelt und es sind keine großen Schwächen, die es aufweist. Das Game bietet schöne Grafiken auf der Strecke, bemängeln kann man aber die eher faden Hintergründe und Umgebungen der Kurse. Ein weiterer Ausbremser im wahrsten Sinne des Wortes ist, dass langsamere Gegner trotzdem stur an der Ideallinie festhalten, egal was passiert. Das mag jammern auf hohem Niveau sein, aber schließlich ist Valentino Rossi: The Game ein Spiel, das eines Weltmeisters würdig sein will.

Erfreulich ist, dass Milestone mit dem Titel tatsächlich den Auftakt einer Serie geschafft haben könnte, die über das Interesse der Motorsportfans hinausreicht und die Mainstream-Gaming-Szene begeistern kann. Das deshalb, weil das Handling zwar unglaublich realistisch ist, die Brems- und Lenkeinstellungen können aber auch für Anfänger angepasst werden und eine optionale Ideallinie hilft bei den ersten Fahrversuchen. Und in was Milestone Weltklasse ist: Auch dieses Game bietet eine Anleitung beim Tuning – hier ist man bei Konkurrenztiteln aufs Herumprobieren angewiesen. Der Weltmeister jedenfalls kann auf das Game stolz sein – wo Valentino Rossi draufsteht, ist eine starke Leistung drin.