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Vater versteigert eigene Tochter auf Facebook

Facebook löschte den Beitrag, sobald Mitarbeiter des Netzwerks davon erfuhren – leider war es da schon zu spät.

Heute Redaktion
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Eine Minderjährige wurde auf Facebook-Marketplace zur Zwangsheirat angeboten und verkauft.
Eine Minderjährige wurde auf Facebook-Marketplace zur Zwangsheirat angeboten und verkauft.
Bild: Screenshot

Eine scheußliche Auktion auf Facebook sorgt zurzeit weltweit für Entsetzen. Im Südsudan hat ein Vater seine Tochter (16) als Braut zur Versteigerung angeboten. An der Auktion sollen laut der Kinderrechtsorganisation Pan International mindestens fünf Männer mitgeboten haben, darunter auch hochrangige südsudanische Regierungsbeamte. Das Inserat ging am 25. Oktober online, letztlich strich der Vater 500 Kühe, drei Autos und 10.000 Dollar im Gegenzug für die Hand seiner Tochter ein. Angeblich ist das der höchste Brautpreis, der in der Region gemeldet wurde.

Aktivisten sprechen jetzt ihre Befürchtungen aus, dass diese Auktion andere Familien ebenfalls auf die Idee bringen könnte, die Sozialen Medien dazu zu nutzen, höhere Zahlungen für arrangierte Hochzeiten zu erhalten. Der Country Director von Plan International, George Otim, gibt auch zu bedenken, wie furchtbar und unvorstellbar es sei, dass ein Mädchen auf der weltweit größten Social-Networking-Seite verkauft werden kann. Des weiteren fordert das Unternehmen die südsudanische Regierung auf, alle Beamten, die an der Versteigerung beteiligt waren, zu untersuchen und zu suspendieren.

Laut CNN hat Facebook dem Nachrichtensender mitgeteilt, dass das Posting gelöscht wurde, sobald man davon wusste. Weiter heißt es:

Jede Form von Menschenhandel – ob über Beiträge, Seiten, Anzeigen oder Gruppen – ist auf Facebook nicht erlaubt. Wir haben den Beitrag entfernt und das Konto der Person, die dieses Konto auf Facebook eingestellt hat, dauerhaft deaktiviert", sagte ein Unternehmenssprecher in einer Erklärung.

Des weiteren verbessere man ständig die Methoden, mit welchen unzulässige Inhalte identifiziert werden.

Kritiker sehen Facebook trotzdem in der Verantwortung: Das Soziale Netzwerk habe den Beitrag viel zu spät gelöscht – nämlich erst nach 15 Tagen, als der Schaden bereits angerichtet und das Mädchen zwangsverheiratet war. Das Mindestalter um zu heiraten ist im Südsudan 18 Jahre, nach Angaben von UNICEF vom November 2017 wurden 52% der Mädchen unter 18 Jahren aber bereits verheiratet. (nona)