Timeout

Vatikan tappte per Wikipedia in Plagiatsfalle

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Stefano Rellandini / Reuters

In einer Presseaussendung verlautbart der Vatikan, dass Papst Benedikt XVI 22 neue Kardinälen ernennen wird. Die Presseabteilung des Heiligen Stuhls dürfte ihre Arbeit aber etwas auf die leichte Schulter genommen haben - sie schrieb die Biografien der Betroffenen einfach von Wikipedia ab.

Aufegdeckt wurde der Copy- und Paste-Skandal laut Telegraph vom italienischen Blogger Sandro Magister. Der wunderte sich unter anderem über Formulierungen, wie etwa bei Willem Jacobus Eijk. Eijk sei Themen wie Abtreibung und Homosexualität gegenüber konservativ eingestellt. Verwunderlich für einen Kardinalsanwärter?, wunderte sich der Blogger und forschte nach.

Auch Sätze, wie: "Einige der Kardinäle wurden als katholische Priester eingeführt", ließen Magister aufhorchen. Schließlich fand der Blogger die wortgleichen Passagen auf Wikipedia - und blamierte damit den Vatikan. Auf Twitter und Facebook lachen und empören sich Tausende über den Plagiatsfall der katholischen Kirche. Vatikan-Sprecher Federico Lombardi versucht, die Wogen zu glätten: Man habe die Pressestelle zu spät über die Liste der Kardinäle informiert. Die Biografien seien bereits aktualisiert worden.