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Verdächtiger hält seit vier Wochen Stuhlgang zurück

Heute Redaktion
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Symbolfoto
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Bild: iStock

Der mutmaßliche Dealer fürchtet, ein Gang auf die Toilette könnte der Polizei den nötigen Beweis liefern: Seit Wochen war er nicht am WC – die Ermittler machen sich einen Jux daraus.

Ein besonders kurioser Fall hält derzeit die britische Polizei auf Trab: Beamte der "Operation Raptor West", einer Abteilung gegen Straßenkriminalität, hatten am 17. Jänner in der Grafschaft Essex einen jungen Mann wegen Verdachts auf Drogenhandel festgenommen. Dabei soll der Beschuldigte ein Päckchen harter Drogen verschluckt haben, um es vor den Ermittlern zu verstecken.

Lamarr C. wurde auf das Revier gebracht, Untersuchungshaft über ihn verhängt: Um einen Beweis ihrer Anschuldigungen zu erhalten, müssen die Polizisten nur noch eines tun: eine Stuhlprobe entnehmen. Doch leichter gesagt als getan.

Mehrmals mussten die Beamten schon Anträge auf Verlängerung der Untersuchungshaft einbringen, doch scheinen sie sich an dem stählernen Willen des jungen Mannes die Zähne auszubeißen. Wie die "BBC" berichtet, steht der Toiletten-Abstinenzler unter ständiger ärztlicher Beobachtung, sein Zustand werde täglich genau überprüft.

Um einer Anklage zu entgehen, streikt der mutmaßliche Dealer gegen jegliche Art der Erleichterung. Seit vier Wochen hält er alle Körperöffnungen dicht – es tut sich bei ihm gar nichts.

Seit seiner Festnahme habe der Mann auch bewusst auf Nahrungsaufnahme verzichtet. Wohl einer der Gründe, wie es ihm bislang gelingen konnte, das dringende Bedürfnis so lange aufzuschieben. Wie lange er das noch durchhält ist fraglich, denn fix ist: Der Mann zögert das Unvermeidliche nur hinaus.

"Es gibt eine Grenze, wie lange man durchhalten kann", erklärt Gastroenterologin Trish Macnair gegenüber der "BBC". Irgendwann flutsche es von selbst, Willenskraft alleine könne diese Dinge nicht für ewig im Körper halten, so die Medizinerin. "Am Ende wird sich alles aus dem Darm entleeren – wie bei den meisten Menschen."

#PooWatch

Für die Polizei heißt es derweil abwarten und Tee trinken: In der Zwischenzeit machten sie sich in den sozialen Medien einen Spaß aus dem "No Poo Protest" ihres hartnäckigen Verdächtigen. Mehr als drei Wochen lang wurde die Bevölkerung beinahe täglich unter dem Twitter-Hashtag "#PooWatch" infromiert, ob bereits Bewegung in den Fall geraten war.

Seit Samstag, 10. Februar, ist allerdings Sendepause: "Wir haben nichts mehr dazu zu sagen. Sobald sich die Sache gelöst hat, werden wir eine Erklärung abgeben", heißt es in einem letzten Post auf Twitter.

(rcp)