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Angst vor Energie-Notstand – Vereinsleben vor dem Aus

Auch in den Gemeinden explodieren die Energiepreise. Das berichtete das Ö1-Morgenjournal am Mittwoch.

Nikolaus Pichler
Auch die Gemeinden sind von den Energiekosten derzeit betroffen.
Auch die Gemeinden sind von den Energiekosten derzeit betroffen.
Bernd Weißbrod / dpa / picturedesk.com

Viele Gemeinden wissen nicht, wie sie in Zukunft ihre Strom- und Energiekosten bezahlen sollen. In einigen Landeshauptstädten wie Salzburg, Linz oder Graz wurde darum bereits damit begonnen, Energiesparmaßnahmen vorzubereiten oder umzusetzen. Jetzt folgen auch viele kleine Gemeinden. Schulen, Kindergärten und Spitäler sollen versorgt werden können, betont der Gemeindebund im "Ö1-Morgenjournal".

Gespart wird fast überall. Wirtschaftsminister Martin Kocher warnt jedoch davor, alles abzudrehen. Gerade bei der Beleuchtung gehe es auch um psychologische Faktoren und Sicherheitsaspekte, so Kocher in einem Gespräch mit der APA. Alles kreist darum um die Frage, ob Eislaufplätze, Sportstätten oder Schwimmbäder mit Energie versorgt werden sollen. Der Gemeindebund drängt auf einen Preisdeckel.

SPÖ-Bürgermeister schildert Lage in seiner Gemeinde

Andreas Kollross, SPÖ-Bürgermeister von Trumau (NÖ) und Vorsitzender des sozialdemokratischen Gemeindevertreterverbandes, spricht von einer "Verzehnfachung der Energiepreise" in seiner Gemeinde gegenüber dem Ö1-Journal. Das wirke sich auf die soziale Infrastruktur in den Gemeinden aus. Die horrenden Energiekosten würden auch das Vereinsleben treffen. "Viele Fußballvereine wissen nicht mehr, wie sie das finanzieren sollen", sagt Kollross mit Verweis auf Flutlichtanlagen.

Ab nächstem Jahr wird das für viele Gemeinden eine Belastung sein. Es drohen Einschnitte bei vielen Faktoren, so Kollross. "Die Frage ist, ob man nach 2,5 Jahren Corona den Kindern und Familien sagt: "So und Fußballspielen und Eislaufen dürft's ihr auch nicht und ins Schwimmbad dürft ihr auch nicht", so Kollross. Er halte das für einen falschen Zugang. Ein Verein oder ein Betrieb aber auch ein privater Haushalt könne gar nicht so viel einsparen, um die steigenden Kosten zu kompensieren.

Das braucht es laut Ortschef

"Wenn es zum Beispiel um die Straßenbeleuchtung geht, dann haben wir ja auch eine Verantwortung. Wer übernimmt hier die Haftung, wenn etwas passiert?" Es gehe hier aber auch um Sicherheit, so Kollross.

"Das kann man nicht mit Einmalzahlungen lösen. Da braucht man Eingriffe in den Energiemarkt." Kurzfristige finanzielle Unterstützung reiche jedoch nicht aus. Es brauche Eingriffe in den Markt und eine Entkoppelung des Gaspreises vom Strompreis. Sonst stünden einige Betriebsschließungen bei Bäckereien oder Greißlereien in einigen Gemeinden bevor.

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    Roland Mühlanger / picturedesk.com