Red Bull hat seine Vormachtstellung verloren, deshalb machen immer mehr Spekulationen über einen bevorstehenden Abgang von Star Max Verstappen die Runde. Der Niederländer steht eigentlich noch bis 2028 bei den Bullen unter Vertrag, dieser hat aber mehrere leistungsbezogene Ausstiegsklauseln, die dem 27-Jährigen einen vorzeitigen Abschied ermöglichen würden. Womöglich schon am Saisonende, schließlich greift 2026 eine neue Regelperiode, wird Red Bull erstmals selbst als Motorenbauer aktiv. Und soll dabei große Probleme haben.
Zwei Teams wird besonders großes Interesse am Sieger von 64 Formel-1-Rennen nachgesagt: Mercedes mit Teamchef Toto Wolff, der bereits an Verstappen vor dessen Red-Bull-Engagement dran war, und Aston Martin. Der Rennstall von Milliardär Lawrence Strol holte mit Star-Designer Adrian Newey und Motorenpartner Honda (ab 2026) zwei Red-Bull-Erfolgsgaranten an Bord.
Nun soll der Weltmeister der letzten vier Saisonen ein unmoralisches Angebot auf dem Tisch liegen haben, berichtet zumindest die "Gazzetta dello Sport". Aston Martin würde Verstappen demnach einen Dreijahresvertrag im Wert von 300 Millionen Dollar (aktuell rund 264 Millionen Euro) anbieten – deutlich mehr als die aktuell kolportierten rund 72 Millionen Euro, die Verstappen pro Saison von Red Bull erhält. Es wäre der bestdotierte Vertrag der Formel-1-Geschichte. Doch ob die Millionen ausrechen, Verstappen zum Team aus Silverstone, das dem Feld im Moment nur hinterherfährt, zu lotsen, ist offen.
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko, immerhin ein Vertrauter Verstappens, hatte jüngst nach dem ernüchternden Platz sechs im Großen Preis von Bahrain erklärt, die Sorge, den Star-Fahrer verlieren zu können, sei "sehr groß". Im Laufe der nächsten Woche fand jedenfalls eine Besprechung des Red-Bull-Teamchefs Christian Horner mit dem Mehrheitseigentümer Chalerm Yoovidhya, Anteilseigner Mark Mateschitz und Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff statt.
Verstappen selbst gab sich am Donnerstag zurückhaltend. "Alle reden darüber, nur ich nicht", meinte der 27-Jährige über seine Zukunft. Aston-Martin-Star Fernando Alonso wurde derweil ebenso auf den Vierfach-Weltmeister angesprochen, antwortete auf die Frage, ob er den Star-Fahrer denn als Teamkollegen willkommen heißen würde: "Ja. Aber das ist unwahrscheinlich. Sehr unwahrscheinlich."
Aston Martin reagierte auf den Medienbericht aus Italien nicht, stellte nur klar, der Rennstall stütze seine beiden Fahrer Alonso und Lance Stroll. Beide hätten einen gültigen Vertrag für 2026 und darüber hinaus.