Es war eine Premiere mit Panne: In Klagenfurt wurde ein beschlagnahmter Raser-Wagen versteigert. Doch nur wenige Tage nach Auktionsschluss steht fest – der Käufer will das Auto gar nicht. Darüber berichtet am Mittwoch die "Kleine Zeitung".
Der BMW 116i gehörte einem 19-jährigen Syrer, der im Vorjahr ohne Führerschein mit 182 km/h durch eine 80er-Zone bei Minimundus raste. Nach einem behördlichen Verfahren wurde das Fahrzeug eingezogen und über das Dorotheum online versteigert.
Trotz Baujahr 2009 und jeder Menge Mängel brachte der Wagen 2.800 Euro – bei einem Startpreis von 1.000 Euro. Doch dann das überraschende Aus: "Der Bestbieter hat von seinem Widerrufsrecht Gebrauch gemacht und ist vom Kauf zurückgetreten", sagt Christian Tschuk, Schätzmeister und Leiter des Dorotheums Klagenfurt, gegenüber der "Kleinen Zeitung".
Anstatt den Wagen dem Zweitplatzierten zuzuschlagen, wird der BMW nun erneut versteigert. Das Dorotheum will damit "Transparenz" wahren. Dieses Mal kommt der Wagen nicht in Klagenfurt, sondern in einem der Technikzentren in Vösendorf oder Traun unter den Hammer – wann genau, ist noch offen. Der neue Ausrufungspreis liegt wieder bei 1.000 Euro.
Parallel läuft in der Causa "Raser-Auto weg" ein Verfahren am Verfassungsgerichtshof. Denn das Landesverwaltungsgericht Steiermark hält die aktuelle Regelung der Straßenverkehrsordnung für verfassungswidrig – unter anderem wegen möglicher Verstöße gegen Eigentumsrechte und Gleichheit vor dem Gesetz. Eine Entscheidung dazu steht noch aus.