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Verurteilter Sexualstraftäter bittet Eltern zur Kasse

Nachdem die dunkle Vergangenheit eines Ferienlager-Leiters bekannt wurde, hagelte es Absagen. Diese können für Eltern teuer werden.

Clemens Pilz
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Ein verurteilter Straftäter leitet nun Kinder-Camps, Eltern hatten keine Ahnung von seiner Vergangenheit.
Ein verurteilter Straftäter leitet nun Kinder-Camps, Eltern hatten keine Ahnung von seiner Vergangenheit.
Getty Images

Ein Anbieter von Ferienlagern und -kursen mit Sitz in Wien stellte sich, wie berichtet, als verurteilter Sexualstraftäter heraus: Der Mann hatte sich als Betreuer an Kindern vergangen, seine Strafe abgesessen – und sich dann selbstständig gemacht. Als das "Bündnis Kinderschutz Österreich" den Fall publik machte, wurden sogar noch weitere Verdachtsmomente gegen ihn laut – es gilt die Unschuldsvermutung.

Keine Wunder jedenfalls, dass es viele Eltern mit der Angst zu tun bekamen und die bereits gebuchten Aufenthalte ihrer Kinder stornieren wollten. Doch leichter gesagt, als getan: In E-Mails an Kunden, die "Heute" vorliegen, spricht der Betreiber von einer "Hexenjagd" gegen ihn; für ein Storno gebe es keinen Grund und dieses sei gemäß der AGB auch ausgeschlossen.

200 Euro für eine Absage

Als Kulanzlösung wurde den Betroffenen nun eine Stornogebühr von 200 Euro angeboten – immer noch mehr, als diese zu zahlen bereit sind. Der Fall könnte demnächst sogar noch einmal vor Gericht gehen, denn der Camp-Leiter will rechtliche Schritte gegen das "Bündnis Kinderschutz" einleiten, spricht von Verleumdung.