Finanz-Schicksal

"Verzweifelt"– Andrea braucht Hilfe bei Pflege der Mama

Ein Großteil des Einkommens fließt in die Pflege der geliebten Mutter. Doch jetzt steht Andrea Sch. vor einem unlösbaren Problem.
Michael Pollak
21.04.2025, 15:00

Andrea SCH. kommt nie zur Ruhe. Die Niederösterreicherin (Gaweinstal, Bezirk Mistelbach) arbeitet als Selbstständige, ist an Arbeitstagen bis 20 Uhr nonstop unterwegs. An freien Tagen allerdings ist die 46-Jährige genauso im Einsatz.

Sie widmet sich in der Freizeit zu 100 Prozent ihrer Mutter. Diese leidet an Parkinson, seit fast fünf Jahren benötigt sie eine 24-Stunden-Pflege. Für Andrea Sch. war von Anfang an klar: "Ich will die Mama nicht ins Heim stecken." Doch dieses Vorhaben war und ist mit großen Mühen und vor allem immensen Kosten verbunden.

3.000 Euro pro Monat für Pflege

Pflege ist in Österreich für4 die meisten kaum leistbar, Sch. rechnet vor: Für die Pflege ihrer Mutter sind knapp mehr als 3.000 Euro monatlich zu bezahlen (Pflegerin inklusive aller Nebenkosten).

"Wir haben jeden Monat ein Minus. Ich kann mir diese 3.000 Euro monatlich nicht leisten, muss es immer mit dem 13. und 14. Gehalt halbwegs ausgleichen", sagt Andrea Sch. im Gespräch mit "Heute". Sie muss ihr eigenes Geld zuschießen, sonst geht es sich nicht aus. Ihr selbst fehlt es dann am Ende des Monats.

"Sonst geht es sich nicht aus"

Pflege ist Aufopferung: "Ich muss mehr arbeiten, mein privat Erspartes muss ich in die Pflege stecken." Mutter und Tochter sparen bei allem, auch bei der Bekleidung: "Da muss ich mit meiner Mutter zum Diskonter, sonst geht es sich nicht aus."

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Dennoch, Andrea Sch. weiß, wofür sie all diese Entbehrungen auf sich nimmt: "Meine Mutter ist zufrieden mit der Betreuung zu Hause. Ein Mensch soll in Würde zu Hause alt werden können. In gewohnter Umgebung. Mit Freunden, Familie und Nachbarn."

Neuer Notstand ausgebrochen

Jetzt ist für die Tochter der Notstand ausgebrochen, sie weiß nicht mehr weiter. Ihr wichtigstes Hilfsmittel bei der Pflege – ihr Auto – ist kaputt, eine Reparatur lohnt sich nicht mehr. Sie bemühte sich um einen Leasingvertrag für ein neues Auto und bekam eine Absage. Weil sie auf einen Vollzeit-Job verzichtet, um ihre Mutter zu pflegen, bekommt sie von der Bank kein Angebot.

"Aber ich brauch das Auto für die Mama", sagt Andrea Sch., "damit bringe ich sie regelmäßig zu ihren Internisten und Neurologen. Ich habe sie gerade monatelang zur Robotik-Therapie (gestützte Gangtherapie) gefahren. Alle großen Einkäufe erledige ich – wie soll die Mama das auch machen mit dem Rollstuhl? Doch das alles geht jetzt nicht mehr. " Sch. hat bereits mehrmals probiert ihre Mutter mit den Öffis zu den Terminen zu bringen. Doch das war äußerst schwierig und dauerte gleich Stunden länger.

"Manchmal schafft man es nicht alleine"

Andrea Sch. ist völlig verzweifelt. Sie hat jetzt einen Aufruf auf gofundme gestartet und hofft damit zumindest einen Teil der Pkw-Kosten decken zu können: "Es fällt mir nicht leicht, um Hilfe zu bitten. Aber manchmal schafft man es einfach nicht alleine."

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