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Vettel als Gummi-Dummi! Riskierte Ferrari zu viel?

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Ein Reifenplatzer stoppte Sebastian Vettel beim Grand Prix in Silverstone. Lewis Hamilton rückte im WM-Titelkampf nahe. Ein Patzer? Oder die Trendwende?

Es war keine reife(n) Leistung von Ferrari beim Grand Prix in Silverstone. Bei Sebastian Vettel platzte in der vorletzten Runde der linke Vorderreifen. Statt Platz drei schleppte sich der WM-Führende nur auf Rang sieben ins Ziel. Damit rückte Rivale Lewis Hamilton mit seinem Sieg auf nur einen Punkt im WM-Fight nahe.

Mercedes im Vormarsch

Vettel stand dumm da. Die große Frage: Riskierte Ferrari zu viel? Nach einem Stopp in Runde 19 sollten die Reifen bis zum Ende halten. 32 Runden – das war nach wilden Zweikämpfen mit Verstappen und Bottas zu viel.

Klar ist aber aber auch: Ferrari muss für den WM-Titel riskieren.

Denn die Tendenz ist eindeutig: Mercedes hat drei der vergangenen vier Grands Prix für sich entschieden, Ferrari keinen einzigen. Vettel stand auch nur einmal am Podest. Und: Auf keinem der bisherigen Kurse waren die Silberpfeile so souverän wie in Silverstone. Eine Sekunde lag Hamilton bei seiner schnellsten Runde vor Vettel.

Lauda: "So dominant wie nie"

"So dominant wie in Silverstone war Mercedes dieses Jahr überhaupt noch nicht. Besonders deswegen, weil die beiden Ferrari durch die Reifenprobleme noch wesentliche Punkte verloren haben", wirkte Mercedes-Boss Niki Lauda sehr entspannt.

Der Grund: Der F1 W08 scheint nun so zu funktionieren, wie sich das Team das vorstellt. Denn hätte Hamilton in Baku kein Problem mit der Kopfstütze bekommen und wäre in Spielberg wegen des Getriebewechsels nicht zurückversetzt worden, hätte er auch bei diesen Rennen durchaus gewinnen können.

Vettel verteidigt sein Team

Der wichtigste Fortschritt bei Mercedes: Das Team von Toto Wolff bekam die Set-up-Wirren des Boliden in den Griff. "Mit viel Arbeit und Analysen haben wir es bei den vergangenen zwei, drei Rennen geschafft, uns zu verbessern", bestätigt Hamilton.

Vettel gibt zu: "Es stimmt, dass Mercedes bei den vergangenen Rennen etwas stärker war. Das Qualifying macht aber den großen Unterschied."

Vettel verteidigt aber sein Team und lobt es sogar: "Wir wissen, was wir geleistet haben. Kein Team hat im Vergleich zum Vorjahr so einen Schritt gemacht wie wir." Platz sieben sei zwar eine Enttäuschung, aber das Auto sei nach wie vor "großartig. Es gibt also keinen Grund, in Panik auszubrechen oder sich Sorgen zu machen."

Hamilton wirft schon wieder den Fehdehandschuh: "Ich glaube, dass ich so gut fahre wie noch nie." Das nächste Duell: am 30. Juli am Hungaroring. (mh)