Vettel gewinnt Chaos-GP von Monaco

Es war ein Start-Ziel-Sieg, aber er hätte packender kaum sein können. Sebastian Vettel fuhr trotz härterer und am Ende des Rennens völlig maroder Reifen dank mutiger Ein-Stopp-Strategie zu seinem ersten Sieg in Monte Carlo. Die hinter ihm herfahrenden Fernando Alonso und Jenson Button trieb der Deutsche damit an den Rand der Verzweiflung - zwischenzeitlich lag das Führungstrio nicht einmal eine Sekunde voneinander getrennt. Und wieder krachte es im Hafen von Monte Carlo.

Für den Crash in der 69. Runde war wohl der Spanier Jaime Alguersuari verantwortlich. Der Heißsporn krachte während der Überrundungsphase seinem Vordermann Lewis Hamilton ins Heck, der hinter ihm herfahrende Lotus-Pilot Witali Petrow hatte keine Chance mehr auszuweichen und touchierte die Leitschiene.

Rennabbruch macht Vettel zum vorzeitigen Sieger
Nach zwei Runden hinter dem Safety Car folgte der Rennabbruch - Petrows Wagen war offenbar noch immer eingeklemmt, der laut Augenzeugenberichten bewusstlose Russe noch nicht aus dem Cockpit befreit. Zu diesem Zeitpunkt lag Vettel nur hauchdünn vor Alonso und Button. Und alle drei wussten wohl: Das Rennen war entschieden.

Denn obwohl der Grand Prix nach dem Abbruch noch einmal gestartet wurde, durften die Boliden rundum repariert werden - das bedeutete neue Reifen für Vettel und damit die ungefährdete Fahrt zum Sieg. Der Deutsche fuhr weder die schnellsten Runden, noch das beste Rennen der Saison, doch einmal mehr entschied das Gesamtpaket des überlegenen Red-Bull-Renstalls ein Rennen.

Spannung pur in Monte Carlo
Der Grand Prix von Monaco zeigte einmal mehr, warum er zu den spektakulärsten des Rennkalenders gehört. MIt zwei Starts, zwei Safety Car Phasen, einem heißen Dreikampf um den Sieg und einigen spektakulären, aber glücklicherweise weitgehend harmlosen Crashes - Petrow klagte nach dem Rennen nur über leichte Schmerzen - präsentierte sich die Formel 1 trotz der unheimlichen Dominanz Vettels an diesme Sonntag wieder von ihrer spannenden und spektakulären Seite.

Endstand im Grand Prix von Monaco:
1. Sebastian Vettel (GER) Red Bull
2. Fernando Alonso (ESP) Ferrari +1,1Sekunden
3. Jenson Button (GBR) McLaren 2,3
4. Mark Webber (AUS) Red Bull 23,1
5. Kamui Kobayashi (JPN) Sauber 26,9
6. Lewis Hamilton (GBR) McLaren 27,2
7. Adrian Sutil (GER) Force India 1 Runde
8. Nick Heidfeld (GER) Lotus Renault 1 Runde
9. Rubens Barrichello (BRA) Williams 1 Runde
10. Sebastien Buemi (SUI) Toro Rosso 1 Runde

Fahrerwertung:
1. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 143 Punkte
2. Lewis Hamilton (GBR) McLaren 85
3. Mark Webber (AUS) Red Bull 79
4. Jenson Button (GBR) McLaren 76
5. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 69
6. Nick Heidfeld (GER) Lotus Renault 39
7. Nico Rosberg (GER) Mercedes 26
8. Felipe Massa (BRA) Ferrari 24
9. Witali Petrow (RUS) Lotus Renault 21
10. Kamui Kobayashi (JPN) Sauber 19

Konstrukteurswertung:
1. Red Bull 185
2. McLaren 138
3. Ferrari 75
4. Lotus Renault 46
5. Mercedes 40