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Vettel nach Sieg des Teamkollegen angefressen

Heute Redaktion
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Nach dem ersten Saisonsieg ist im Hause Red Bull Racing nicht alles eitel Wonne. Sebastian Vettel war nach dem Grand Prix von Kanada sauer, weil ihm der Triumph verwehrt blieb. Sein siegreicher Teamkollege Daniel Ricciardo strahlte hingegen noch mehr als sonst.

sauer, weil ihm der Triumph verwehrt blieb. Sein siegreicher Teamkollege Daniel Ricciardo strahlte hingegen noch mehr als sonst.

Für Ricciardo war es der erste Sieg im 56. Grand Prix - und ausgerechnet auf einer Strecke, auf der sich Red Bull im Vorfeld keine Chancen ausgerechnet hatte. Doch Montreal ist immer für Überraschungen gut. Die Freude beim Australier, der für sein breites Lächeln bekannt ist, über seinen Premierenerfolg in der Formel 1 ist riesig: "Dieser Sieg fühlt sich sehr süß an. Ich habe am Saisonbeginn gesagt, dass ich keinen Champagner mag. Aber jetzt liebe ich ihn."

In fünf Runden zum Sieg

Der Red-Bull-Pilot musste für diesen Erfolg allerdings hart kämpfen, da er rundenlang hinter Sergio Perez festhing, und hatte dann auch Glück weil bei Nico Rosbergs Mercedes der Hybridantrieb ausfiel. Der WM-Leader hatte somit plötzlich 160 PS weniger zur Verfügung.

"Es war nicht leicht, denn alles ist erst in den letzten Runden passiert", beschrieb Ricciardo die letzten Kilometer des Rennens. "Rosberg bekam Probleme und ich wusste, das kann sich ausgehen, wenn ich an Perez vorbeikomme." Fünf Runden vor der Zielflagge gelang es dem Australier an Perez vorbeizuziehen. Drei Runden vor dem Ende setzte Ricciardo dann das entscheidende Manöver und zog an Rosberg vorbei. "Toll, dass sich mein erster Sieg in einem spannenden Rennen ereignete, an das sich die Leute lange erinnern werden."

Des einen Freud...

Vettel würde den Tag am liebsten aus dem Gedächtnis streichen. Trotz eines starken Starts konnte er die Verfolgung der angeschlagenen Mercedes nicht aufnehmen, da er lange hinter den Force India von Perez und Nico Hülkenberg festhing, die auf einer anderen Strategie unterwegs waren. "Ich hätte gewünscht, dass uns da was Cleveres einfällt mit der Strategie. Aber das war nicht der Fall", nahm der Deutsche seine Teamstrategen in die Pflicht. "Wir haben den Sieg hergeschenkt, weil uns nichts eingefallen ist."

Auf der Strecke fand Vettel keinen Weg vorbei. "Ich entschuldige mich dafür. Aber man muss auch einmal sagen, dass mit dieser Gurke auf der Geraden nichts geht", griff der Weltmeister zu klaren Worten. "Es ist frustrierend, wenn einem die Power fehlt an einem Tag wie heute, wo der Sieg drin gewesen wäre. Ich bin nicht da, um Zweiter oder Dritter zu werden."

"An Autos mit Mercedes-Motoren kommen wir einfach nicht vorbei", musste auch Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko feststellen. "Wir haben unsere ganze Strategie auf Power-Aufbau aus den Kurven hingearbeitet, aber nicht einmal das hat gereicht", erklärte der Steirer. "Man hat gesehen, wir brauchen mehr PS, um halbwegs mithalten zu können." Für diese Zusatz-PS soll in Österreich ein neues Benzin sorgen, das Red-Bull-Partner Total gerade entwickelt.