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Vettel verteidigt Dreher: "Ich war nicht verzweifelt"

Heute Redaktion
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Mit einer ungestümen Aktion verspielte Sebastian Vettel in Japan seine letzte WM-Chance. Toto Wolff will von einer Vorentscheidung noch nichts wissen.

Neunter Saisonsieg, der vierte in Serie – Lewis Hamilton ist der fünfte WM-Titel seiner Karriere kaum noch zu nehmen. Vier Rennen vor Schluss hat der Brite 67 Punkte Vorsprung auf Verfolger Sebastian Vettel. Gewinnt er in zwei Wochen in Austin (US) und wird sein Dauerrivale höchstens Dritter, ist die Saison endgültig entschieden.

Mercedes-Boss Toto Wolff will von den Rechenspielen nichts wissen. "Wichtig ist, konzentriert zu bleiben. Ich glaube nämlich nicht daran, dass man eine Hand am Pokal haben kann. Entweder hat man den Pokal, oder man hat ihn nicht. Und wir haben ihn nicht", stellt der Österreicher nach dem Grand Prix von Suzuka klar.

"Darf keine Gefangenen machen"

Wolff erklärt, warum er nicht in die Offensive geht. "Was ich immer erzähle: 2007 war Lewis 45 Punkte vorne und hat es verloren. Deswegen darf man keine Gefangenen machen."

Dass die Spannung im Saison-Finish überschaubar ist, liegt nicht zuletzt an Vettel selbst. Der Ferrari-Star vergab in Suzuka die Chance auf eine bessere Position (6.). Bei einem Überholmanöver kam es zur Kollision mit Max Verstappen. Die Folge: ein Dreher, Rückfall ans Ende des Feldes.

Vettel kritisiert Verstappen

"Ich wollte vorbei, ich habe eine Lücke gesehen", verteidigte Vettel seine Aktion. "Ich war nicht verzweifelt. Ich konnte nirgends mehr hin. Und da haben wir uns berührt." Der Ex-Weltmeister sieht die Schuld beim Niederländer. "Er hat sich verteidigt, aber die Innenbahn hat mir gehört. In dem Moment, als er begriffen hat, dass jemand nahe dran oder neben ihm ist, hat er meiner Meinung nach die Tür zugemacht."

Dass einige Experten ihn als Schuldigen sehen, kann Vettel nicht verstehen. "Das ist schön vor dem TV, da sieht es immer ein bisschen anders aus. Die Lücke war da, wenn ich da nicht reinfahre, kann ich auch auf dem Sofa sitzen oder Experte werden", polterte der 31-Jährige.

"Ich habe mit anderen Autos gekämpft und hatte keine Probleme. Es ist immer wieder ein Problem bei Verstappen. Auch bei Kimi hält er dagegen, wo er nicht mehr dagegen halten sollte." (red)