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Videos: US-Polizei feuert auf Zuschauer, fährt in Menge
Nach dem Tod eines Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz kommt es in Minneapolis (USA) zu Ausschreitungen.
Neben friedlichen Protesten war es in der Nacht zu schweren Ausschreitungen gekommen. Bilder zeigten geplünderte und brennende Läden, die Polizei ging mit Tränengas, Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Demonstranten vor. Gouverneur Tim Walz hatte auf Twitter vor einer "extrem gefährlichen Lage" gewarnt und die Menschen aufgefordert, die Gegend zur eigenen Sicherheit zu verlassen. Auch die Nationalgarde wurde mobilisiert.
Polizei feuert auf Unbeteiligte
In Minneapolis haben Polizisten und Nationalgardisten auf Menschen, die auf einer Veranda Handyaufnahmen machten, geschossen - wohl mit Gummigeschoss. Das dokumentiert ein Video, das derzeit auf Twitter kursiert. Demnach wurde mindestens eine Person getroffen.
Ein anderes Video auf sozialen Medien zeigt, wie ein Polizeifahrzeug in New York in eine Menschenmenge gerät. Als die Demonstranten Gegenstände auf das Auto werfen, fährt die Polizei einfach weiter in die Menge.
Demonstration in Washington
In der Hauptstadt Washington demonstrierten Hunderte Menschen in der Nähe des Justizministeriums. Viele zogen vor das Weiße Haus. Den Amtssitz von US-Präsident Donald Trump riegelten zahlreiche Polizisten ab – ausgerüstet mit Schutzschilden und zum Teil auf Pferden. Trump sagte am Samstag, wenn die Demonstranten, die sich in der Nacht zuvor auf dem Lafayette Square gegenüber dem Weißen Haus versammelt hatten, den Zaun zum Amtssitz überwunden hätten, "wären sie von den bösartigsten Hunden und den bedrohlichsten Waffen begrüßt worden, die ich je gesehen habe".
Beileid vom NFL-Chef
Der Chef der amerikanischen Football-Liga NFL, Roger Goodell, hat der Familie des bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getöteten Afroamerikaners George Floyd sein Beileid ausgesprochen. In einer Stellungnahme auf der NFL-Homepage am Samstag (Ortszeit) erklärte Goodell, die NFL-Familie sei zutiefst betroffen von den tragischen Ereignissen. "Die Reaktionen der Demonstranten auf diese Vorfälle spiegeln den Schmerz, die Wut und den Frust wider, den so viele von uns empfinden."
Wie die momentanen Ereignisse unterstrichen, bleibe für das Land und die Liga viel zu tun. "Es bleibt ein dringender Handlungsbedarf", schrieb Goodell, der an zwei weitere Fälle erinnerte. Die Liga sei sich ihres Einflusses bewusst und nehme ihre Verantwortung an. Man wolle die systemischen Themen zusammen mit Spielern, Clubs und Partnern weiterhin angehen.