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Videobeweis-Premiere: Schiri stellte Spieler vom Platz

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Beim niederländischen Cup-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Willem II Tillburg hat erstmals in einem offiziellen Bewerbspiel ein Schiedsrichter Unterstützung durch einen Videoreferee bekommen. Der Assistent veranlasste sogar, dass ein Spieler ausgeschlossen wurde.

Nach vierjähriger Testphase feierte der Video-Referee am Mittwochabend beim 5:0-Sieg von Ajax sein Debüt. Pol van Boekel saß in einem kleinen, mit sechs Monitoren ausgestatteten Van auf dem Parkplatz der Amsterdam-Arena und verfolgte das Spiel aufmerksam mit.

In der 60. Minute folgte der große Auftritt Van Boekels. Der Schiedsrichter schaute sich nach einem zunächst mit einer Verwarnung geahndeten Foul die Szene ein zweites Mal an. Auf den Bildschirmen sah er, dass Anouar Kali Ajax-Spieler Lasse Schöne ziemlich übel erwischt hat und setzte den Schiedsrichter am Platz, Danny Makkelie, davon in Kenntnis. Dieser verwandelte die von ihm gezeigte Gelbe Karte in den roten Karton.

Neuerung nur schlecht kommuniziert

Das Publikum war großteils verwirrt, weil es von der Neuerung nichts mitbekommen hat. "Wir hoffen, dass es in Zukunft auch besser für die Fans kommuniziert wird, sie haben ein Recht darauf", sagte Video-Schiri Van Boekel danach. Am Donnerstag steht er wieder am Rasen, dann sitzt Makkelie im TV-Van. Die neue Technik wird nach vierjähriger Testphase in 25 Cup-Spielen eingesetzt.

Zumeist sind dem Schiedsrichter im Van die Hände gebunden. Er darf nur in spielentscheidenden Situationen wie Abseitstoren, Elfmetern oder Ausschlüssen eingreifen. Dabei darf er sowohl selbst oder nach Rückfrage des Unparteiischen tätig werden.