Ganz offene Worte

"Viel erreicht und unglücklich": Marten über Depression

So ehrlich spricht in Österreich kaum jemand über seine mentale Gesundheit. Marten redet jetzt vollkommen offen.
Heute Entertainment
02.06.2025, 10:19
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Was passiert, wenn die Kameras aus sind und die Show vorbei ist? Musiker Marten, bekannt geworden durch seine Final-Teilnahme bei Starmania 2022, spricht in der aktuellen Folge des Podcasts "Bis zum Punkt" offen über ein Thema, das viele betrifft - aber kaum jemand anspricht: Depression.

"Ich habe immer wieder mit Depressionen zu tun. Ich nehme auch Medikamente. Es geht mir jetzt viel besser - vor allem, weil ich endlich weiß, was es ist. Ich kann es benennen."

Vom TV-Ruhm zur Realität

Marten, mit bürgerlichem Namen Martin Furtlehner, schaffte es bei Starmania unter die Top 4 - doch der große Karrieresprung blieb aus.
"Nach Starmania war es ernüchternd, wie wenig passiert ist. Ich dachte, die Labels stehen Schlange." Stattdessen musste er lernen, seinen Weg selbst zu gehen - musikalisch wie mental.

Diagnose Depression - und ein Befreiungsschlag

Die vielleicht stärkste Erkenntnis im Gespräch mit Podcast-Host David Slomo: Marten hat sich seine psychische Erkrankung nicht nur eingestanden, sondern auch öffentlich gemacht.
"Dieses 'Du musst an deinem Mindset arbeiten' hat mir nicht geholfen. Ich hab so viel gemacht und erreicht - und mich trotzdem nicht gut gefühlt."

"Bis zum Punkt" – Hier entscheiden Gäste, wann es aus ist

Die meisten Interviews laufen nach dem gleichen Muster ab: ein paar Standardfragen, höfliche Antworten und nach ungefähr 20 Minuten ist Schluss.

Nicht bei "Bis zum Punkt". Hier gibt es kein Skript, keine feste Dauer – nur echte Gespräche.

Wie lange ein Interview dauert? Entscheidet allein der Gast.

Erst durch sein Medizinstudium fand er Worte für das, was in ihm vorging:
"Ich habe gelernt, dass die Symptome auf mich zutreffen. Dann habe ich es mir anschauen lassen - und es wurde diagnostiziert. Die ersten erinnerbaren Episoden hatte ich mit elf Jahren."

Marten wuchs in einem Umfeld auf, in dem mentale Gesundheit kein Thema war:
"Am Land ist das nicht normal. Keiner, der sich den Fuß bricht, muss argumentieren, ob er gebrochen ist. Warum ist das bei Depressionen anders?"

Mit dieser Offenheit bricht er ein Tabu - und sendet ein starkes Signal, besonders an junge Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen.

Auch musikalisch geht Marten weiter seinen eigenen Weg. Mit Songs wie "Gnuag mit dir" und "In deiner neich’n Wohnung" beweist er, dass moderne Dialektsounds Tiefgang haben können. Doch gerade mit seiner Ehrlichkeit abseits der Bühne zeigt er, wie wichtig Stimmen wie seine in der öffentlichen Debatte sind.

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