Wetter

Viel zu warmer Juni endet mit Gewitter-Rekord

Der Juni war fast um 2,5 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Außerdem war ein Juni-Monat noch sie so reich an Blitzen wie in diesem Jahr. 

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Gewitter über Linz
Gewitter über Linz
Mike Wolf

Der Juni 2022 schließt im Flächenmittel über ganz Österreich betrachtet etwa 2,4 Grad wärmer als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 ab. Nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale ar der Monat in den Alpen sogar 3 Grad wärmer als üblich, zudem haben zahlreiche Gewitter für einen neuen Blitzrekord gesorgt.

Der Juni 2022 schließt mit einer Abweichung von +2,4 Grad zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 sehr warm ab, in Summe war es der viertwärmste Juni seit Messbeginn. Noch heißer war es in den Jahren 2019, 2003 und 2021. "Besonders markante Abweichungen teils über +3 Grad wurden in den Alpen von Vorarlberg bis Kärnten beobachtet", analysiert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Etwas geringer fallen die Abweichungen mit knapp +2 Grad dagegen im äußersten Norden und Osten aus.

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    Seit Monatsbeginn wurden bereits 744.655 Blitzentladungen erfasst, davon allein 217.000 in der Steiermark und 208.000 in Oberösterreich. Dieser Wert stellt einen neuen Junirekord seit Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009 dar.
    Seit Monatsbeginn wurden bereits 744.655 Blitzentladungen erfasst, davon allein 217.000 in der Steiermark und 208.000 in Oberösterreich. Dieser Wert stellt einen neuen Junirekord seit Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009 dar.
    Ubimet

    35 Grad in (fast) jedem Bundesland

    Verantwortlich für die sehr warme Bilanz waren zahlreiche Südwestlagen sowie Hochdruckgebiete mit Kern über dem Mittelmeerraum. Am 19. Juni wurde in Vorarlberg und Tirol örtlich erstmals die 35-Grad-Marke erreicht, wobei in Feldkirch mit 36,5 Grad sogar der wärmste Junitag der Vorarlberger Messgeschichte verzeichnet wurde. Noch eine Spur heißer wurde es am Monatsende im Osten des Landes, so wurden am 29. in Bad Deutsch-Altenburg sogar 36,7 Grad erreicht.

    Temperaturen über 35 Grad wurden in jedem Bundesland gemessen, nur in der Steiermark hat es mit maximal 34,6 Grad in Hall / Admont knapp nicht gereicht. In Summe gab es regional deutlich mehr Hitzetage als üblich, etwa in der Wiener Innenstadt waren es 12 bei einem Mittel von 5 bzw. in Innsbruck 11 bei einem Mittel von 6. In Vorarlberg sowie im Osten und Südosten gab es auch mehrere Tropennächte, wobei in Graz vom 27. auf den 28. sogar die wärmste Nacht der lokalen Messgeschichte seit dem Jahre 1894 verzeichnet wurde.

    Unwetter und Blitzrekord

    Der Juni brachte im Flächenmittel leicht überdurchschnittliche Regenmengen, allerdings gab es große regionale Unterschiede. So war der Monat etwa im Norden, im östlichen Flachland sowie in Osttirol und Oberkärnten niederschlagsreicher als üblich, während es in Teilen Unterkärntens, im Südosten und am Alpenostrand meist zu trocken war.

    Verantwortlich für die markanten Unterschiede waren mehrere intensive Gewitterlagen, mancherorts wie etwa in Villach und Arriach wurden neue Rekorde aufgestellt, hier gab es in der Nacht vom 28. auf den 29. den gesamten mittleren Monatsniederschlag in weniger als 12 Stunden.

    Seit Monatsbeginn wurden bereits 744.655 Blitzentladungen erfasst, davon allein 217.000 in der Steiermark und 208.000 in Oberösterreich. "Dieser Wert stellt einen neuen Junirekord seit Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009 dar", so der Experte der Unwetterzentrale. An zweiter Stelle liegt der Juni 2018 mit etwa 450.000 Entladungen. Die Gewitter haben mancherorts für großen Hagel, Orkanböen und ergiebigen Starkregen gesorgt, so wurden etwa am 5. im Kremsmünster Böen bis 116 km/h oder am 28. in Arriach bis zu 129 km/h gemessen. Sturmböen wurden zumindest lokal in jedem Bundesland verzeichnet.

    Das Soll an Sonnenstunden wurde erreicht oder übertroffen. Vom Tiroler Unterland bis ins Salzkammergut, in Osttirol und Oberkärnten sowie auch im östlichen Flachland gab es teils sogar 20 bis 30 Prozent mehr Sonnenschein als üblich. Nahezu durchschnittlich war die Sonnenscheindauer vom Grazer Becken bis ins Südburgenland.

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