Fussball

"Vielleicht hat Ilzer die Spieler mit Infos zugemüllt" 

Die Austria hat das Ziel Europacup verpasst – weil im entscheidenden Spiel die Offensive nicht vorhanden war. Sky-Experte Alfred Tatar übt Kritik.

Erich Elsigan
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Sky-Experte Alfred Tatar, Christian Ilzer
Sky-Experte Alfred Tatar, Christian Ilzer
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Es war ein Ende mit Schrecken. Die Austria hätte im letzten Liga-Match des Fußball-Jahres zumindest zwei Treffer benötigt, um doch noch das erhoffte Europacup-Ticket zu lösen. In der Theorie wäre Hartberg dafür ein gutes Pflaster gewesen. Denn die Oststeirer spielten in der Saison 2019/20 in der Profertil-Arena nur ein Mal zu Null. Seit Mittwoch zwei Mal. Die "Veilchen" mussten sich mit einem torlosen Remis abfinden, nach der 2:3-Heimpleite gleichbedeutend mit dem Verpassen des Ziels.

Was violette Fans und Kritiker am meisten erstaunte: Die Wiener gaben im Showdown erst in Minute 91 den ersten gefährlichen Schuss ab. "Sky"-Experte Alfred Tatar: "Ein 0:0 in einem letztlich entscheidenden Spiel ist schon sehr eigenartig. Es gibt ein wenig den Anstrich von zu wenig Risiko."  

"Das Team ist blockiert"

Ein klare Spitze Richtung Austria-Trainer. "Mein Eindruck ist jener, dass die Spieler verlernt haben, Fußball zu spielen. Unter Umständen hat Christian Ilzer die Mannschaft in den Trainings mit zu viel Information überfordert. Wenn man Spieler permanent mit Information zumüllt, dann verlernen sie irgendwann das Gespür für Fußball. Ich habe den Eindruck, dass das Team will und möchte, aber nicht kann. Weil es blockiert ist."

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    Ilzers Vertrag läuft noch bis 2022. Ob er ihn erfüllen darf, ist offen. Offiziell stärken ihm die Klub-Bosse freilich den Rücken. "Die Austria wird und muss sich im nächsten Jahr anders präsentieren. Auch mit dem vorhandenen Personal. Es wird unsere Aufgabe sein, es auch hinzubekommen", sagt Sportvorstand Peter Stöger. AG-Vorstand Markus Kraetschmer hält fest: "Es gibt ein klares Vertragsverhältnis."

    Saison wird analysiert

    Die Nibelungentreue ist auch auf die wirtschaftliche Situation der "Veilchen" zurückzuführen. Ein Entlassen des Trainerteams und das Verpflichten eines neuen Coaches ist für die finanzmaroden Wiener kaum leistbar. In den kommenden Tagen wird das Jahr analysiert. "Wir wollen gemeinsam diese schlechte Saison ausmerzen", sagt Kraetschmer.

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