Coronavirus

Virologin in ZiB: Kinder-Testpflicht sehr sinnvoll

Virologin Redlberger-Fritz mahnt in der "ZIB 2" zu weiterer Vorsicht, vor allem bei Großevents. Die Testpflicht für Kinder sei hingegen sehr sinnvoll.

Leo Stempfl
Teilen
Monika Redlberger-Fritz, Virologin an der MedUni Wien
Monika Redlberger-Fritz, Virologin an der MedUni Wien
ORF 2

Eine vor wenigen Stunden erschienene Studie in der Fachzeitschrift "Nature" zufolge schützt die erste Dosis der gängigen Impfungen nur zu zehn Prozent gegen die Delta-Variante. Schon nach zwei Dosen steigt der Schutz aber auf über 90 Prozent – bei Biontech wie bei AstraZeneca. Monika Redlberger-Fritz, Virologin an der MedUni Wien, sieht diese Erkenntnisse in der "ZIB 2" als durchaus plausibel.

Immerhin müsse das Immunsystem bei der ersten Dosis erst einmal mit dem Erreger vertraut gemacht werden, erst durch die zweite Dosis kann es diesen dann auch effektiv bekämpfen. Das sei angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante enorm wichtig.

"Jetzt ist noch die Ruhe vor dem Sturm, beziehungsweise weht ein leichter Wind." Es sei nur noch eine Frage von Wochen, bis diese Variante auch in Österreich 90 bis 100 Prozent der Fälle ausmachen wird.

Kinder-Tests und Masken-Aus

"Die Pandemie ist noch nicht vorbei", so Redlberger-Fritz, die zu weiterer Vorsicht mahnt. Ein von Bundeskanzler Kurz angedeutetes Aus der Maskenpflicht im Handel mit Ende Juli sieht sie kritisch. Dieses gäbe "der Bevölkerung ein falsches Gefühl von Sicherheit." Aus diesem Grund sollte man auch die großen Musik-Events nur mit äußerster Vorsicht genießen, heißt: Masken, Abstand, weniger Besucher.

Heftige Diskussionen gab es zuletzt auch über die Wiener Testpflicht für alle über sechs Jahren. Laut Redlberger-Fritz mache das "sehr großen Sinn, vor allem aus virologischer Sicht." Immerhin deckt man dadurch zahlreiche Infektionsketten auf, die sonst vielleicht unentdeckt geblieben wären.