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Virologin über Hass-Nachrichten: "Ging kaum noch raus"

Immer mehr prominente Personen gehen nun mit dem Hass, mit dem sie konfrontiert sind, an die Öffentlichkeit. Auch die Virologin Dorothee von Laer.

Tobias Kurakin
Die Virologin Dorothee Von Laer musste viel Hass einstecken.
Die Virologin Dorothee Von Laer musste viel Hass einstecken.
FHTW / OTS

Der Hass in den sozialen Medien ist nicht erst seit Bekanntwerden der tragischen Umstände des Todes der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr ein Problem in der Gesellschaft. Nun berichten immer mehr prominente Personen über die Anfeindungen, denen sie ausgesetzt waren, so auch die Virologin Dorothee von Laer.

Mehrmals angepöbelt

"Persönlich wurde ich nur wenige Male auf der Straße angepöbelt, aber die Anfeindungen per E-Mail waren schon heftig. Auch der eine oder andere Brief ist eingetrudelt, und da war von körperlicher Bedrohung bis hin zu wirklichen Kraftausdrücken alles dabei", sagt von Laer im Gespräch mit oe24.

Die Virologin hätte zwei Halbtagssekretärinnen, die derartige Drohmails daraufhin immer sofort löschten. Wenn sie dann doch eine Mail zu Gesicht bekommen hat, war das freilich "ein Schock", meint von Laer. Bereits in der Anfangszeit der Pandemie kam es zu diversen Hassbotschaften gegen die Wissenschaftlerin, sodass diese nur noch selten außer Haus ging.

Bereits im Jänner hatte von Laer mit der Wochenzeitung "Die Zeit" ausführlich über den Hass gegen sie gesprochen. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen, die auch "doofe Nachrichten" von Frauen kriegen würden, wird die Virologin nur von Männern angefeindet. Die Gründe für die massive Hasswelle, die von Laer entgegenschlägt, ist traurigerweise ihr Wissen.

Schutz von der Politik bekam die Wissenschaftlerin dabei nie - im Gegenteil. "In Tirol gibt es einen gut verankerten Klüngel von Männern, die die Geschicke des Landes lenken, wirtschaftlich und politisch. Das ist alles noch sehr konservativ - als deutsche Frau hat man in Tirol nicht viel zu melden", meint von Laer.

Still zu sein und damit den Hasswellen zu entkommen, ist für von Laer jedenfalls keine Option: "Mein Großvater war ja Sozialdemokrat unter den Nazis und wurde verfolgt und hat auch nicht seinen Mund gehalten. Mein Vater hat die menschengemachte Klimaerwärmung thematisiert und hat viele Anfeindungen gehabt. Ich kläre weiter über Corona auf".

Kontakt zur Beratungsstelle #GegenHassimNetz
Schönbrunner Straße 119/13, 1050 Wien
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