An ihre neue Anrede hat sie sich "noch nicht ganz gewöhnt": Wenn Bürger sie fragen, wie man sie nun ansprechen solle, antwortet Vize-Landeschefin Anja Haider Wallner: "Wir können gern per Anja sein." Im "Heute"-Interview sprach die erste grüne Vize-Landeschefin des Burgenlands u.a. über:
"Es dauert sicher noch ein bisschen, bis ich das wirklich realisiert habe."
"Wir haben diesen Wahlerfolg als Gemeinschaft getragen. Mir war es ganz wichtig, in den Bezirken und Gemeinden für Aufbruchstimmung zu sorgen, als ich die Partei übernommen habe."
"Sehr auf Augenhöhe, von Respekt und Vertrauen getragen."
"Der grüne Faden zieht sich von vorne bis hinten durch. Wir haben viele Themen neu einbringen können, die sich jetzt wunderbar in ein gutes Gesamtkonzept für das Burgenland einfügen."
"Meine Überzeugung ist, dass alles – und sei es das kleinste Sandkorn – wesentlich dafür ist, unseren Kindern und Enkelkindern eine gut bewohnbare Erde zu hinterlassen. Was Windkraft und Photovoltaik betrifft, ist das Burgenland Vorreiter – auch aufgrund der geografischen Lage ist viel möglich."
Für ihren ersten Termin als Vize-Landeschefin hat sich Anja Haider-Wallner ein Naturschutz-Thema ausgesucht. Bei eisigen Temperaturen besichtigte sie das vom Land eingerichtete Bibermanagement des Naturschutzbundes. Circa 650 Biber sind aktuell im Burgenland angesiedelt, um 1850 waren sie beinahe ausgerottet. Haider-Wallner: "Es geht vor allem darum, den Schutz der Natur mit den Nutzungsinteressen von uns Menschen in Einklang zu bringen." Dazu seien im Regierungsprogramm zahlreiche Projekte vorgesehen
"Etwa beim Bodenschutz ist noch Luft nach oben. 'Wer betoniert, verliert' – nicht nur unser Motto im Wahlkampf. Hier wird es einen Entsiegelungswettbewerb geben."
"Wir sollen Menschen Schutz geben. Aber sie dürfen sich in Form gemeinnütziger Arbeit beteiligen. Ich halte das für gut – man lernt die Sprache und die Integration gelingt leichter."
"Es wird in der Bauweise ein Vorzeigekrankenhaus werden. Die doppelte Fläche, die verwendet wird, wird neuen Naturschutzgebieten gewidmet."
"Ich glaube nicht, dass Österreich unregierbar ist, es ist ja eine Bundesregierung im Amt – auch, wenn sie keine Mehrheit im Nationalrat hat. Also so schnell müssen wir keine Krise herbeirufen. Wenn es in Österreich die nächsten fünf Jahre gut weitergehen soll, dann müssen sich die konstruktiven Kräfte zusammenraufen, so wie es wir in Burgenland auch gemacht haben. In den letzten Tagen hat auch Werner Kogler hat immer verstärkt Gesprächsbereitschaft signalisiert."
"Ja, es ist schwierig geworden. Aber auch Neuwahlen würden letztendlich nicht alles lösen."