Vor dem Grand Prix von Imola brodelte erneut die Gerüchteküche rund um Red Bull Racing. Ein besonders heißes Thema: Ein mögliches Aus von Teamchef Christian Horner. Nun sorgt Motorsport-Berater Helmut Marko für Klarheit – und macht kurzen Prozess mit den Spekulationen.
"Das ist völliger Blödsinn", stellte Marko im Gespräch in der "Krone" klar. "Da will sich scheinbar wieder irgendjemand wichtig machen. Bei uns bleibt alles beim Alten."
Auch sportlich steht Red Bull unter Beobachtung. Nach der jüngsten Dominanz von McLaren in Miami ist die Konkurrenz näher gerückt. In Imola bringt Red Bull zwar neue Teile ans Auto, Marko warnt aber vor überzogenen Erwartungen: "Das wird überbewertet. Es gibt sukzessive Verbesserungen, aber man kann nicht erwarten, dass wir jetzt plötzlich ein Siegerauto haben."
Erst ab dem Rennen in Barcelona, wenn neue Flügel-Bestimmungen greifen, rechnet sich Marko spürbare Effekte aus. In Miami habe man "sieben Zehntel bis zu einer Sekunde" gefehlt, sagt er. Auf schärfere Kontrollen müsse sich das Team nicht umstellen: "Wir hatten von Beginn an Vertrauen."
Was ist in Imola drin? Marko: "Grundsätzlich ist ein Podium das Maximum. Aber für Sonntag ist Regen angesagt – das eröffnet andere Perspektiven."
Der Fahrerwechsel zu Saisonbeginn sorgte für Aufsehen: Nach nur zwei Rennen musste Liam Lawson sein Cockpit bei Red Bull Racing räumen, Yuki Tsunoda rückte auf. Eine Entscheidung, die nicht nur intern für Diskussionen sorgte – selbst Max Verstappen zeigte sich unzufrieden mit dem abrupten Wechsel.
Bemerkenswert ist nun, dass Helmut Marko, einst einer der größten Förderer Tsunodas, öffentlich Kritik an dessen Leistungen übt: "Sobald er Druck bekommt, fällt er leider noch ab."
Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Hat Marko das Vertrauen in Tsunoda verloren? Oder soll die öffentliche Kritik den Japaner zu besseren Leistungen anspornen? Klar ist, dass Tsunoda nun liefern muss, um seinen Platz im Team zu behaupten.
In Miami klaffte zwischen Verstappen (4.) und Tsunoda (10.) eine große Lücke. Nur knapp zwei Zehntel nach Tsunoda überquerte Racing-Bulls-Rookie Isack Hadjar die Linie als Elfter. Marko lobt Talent Hadjar. Der Franzose sei "unaufgeregt, selbstverständlich und mental stark". Besonders beeindruckt zeigt sich Marko davon, wie gut sich Hadjar trotz vieler unbekannter Strecken schlage.