Die Geschichte klingt so absurd, dass sie einem Drehbuch entstammen könnte: In Potsdam fand im November ein Treffen rechten Politikern der Afd, Neonazis und finanzstarken Unternehmen statt. Dort wurde die Deportation von Millionen Menschen migrantischer Herkunft geplant. In Afrika sollte ein "Musterstaat" etabliert, Migranten dorthin abgeschoben werden. Eine der führenden Köpfe dieser Idee ist Martin Sellner, der bis 2023 Sprecher der Identitären Bewegung Österreich war.
Die Nachricht schockierte und schlug politisch und gesellschaftlich hohe Wellen. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker verteidigte das Treffen als "patriotische Aktion", SPÖ und Grüne übten Kritik und warten von der Normalisierung des Rechtsextremismus. Auch innerhalb der Kulturszene folgte eine kritische Auseinandersetzung und große Empörung. Nun plant Volkstheater Intendant Kay Voges eine ganz spezielle Lesung dazu.
Am 17. Jänner werden Theater und investigativer Journalismus nun zusammentreten und in Form einer szenischen Lesung kommen die Recherchen der Redaktion von "Correctiv" auf die Bühne des Berliner Ensembles. In der Roten Bar des Volkstheater Wien wird diese Lesung live übertragen. Die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl und der Rechtsextremismus-Experte Bernhard Weidinger (DÖW) werden die Recherche-Ergebnisse eingängig analysieren.