In dem packenden Polit-Thriller des französischen Regisseurs Olivier Assayas verwandelt sich Hollywood-Star Jude Law (52) in einen jungen Wladimir Putin (72) – allerdings betritt er die Bühne erst nach rund einer Stunde Laufzeit. Und das, obwohl der Film Putins Aufstieg zur Macht thematisiert.
Im Mittelpunkt steht zunächst eine andere Figur: Vadim Baranov, gespielt von Paul Dano. Als skrupelloser, aber charismatischer Politberater arbeitet er sich in den 1990er-Jahren im Machtzentrum des Kremls empor und wird zur Schlüsselfigur bei der Erschaffung des öffentlichen Bildes von Putin. Baranovs kalkulierte Strategien, Manipulationen und Medieninszenierungen legen den Grundstein für den kometenhaften Aufstieg des späteren Präsidenten – dargestellt in einem ebenso verstörenden wie faszinierenden Auftritt von Jude Law.
Assayas zeichnet ein düsteres, aber fesselndes Porträt jener Umbruchsjahre in Russland, in denen Macht, Einfluss und Propaganda eine neue Realität formten. Der Film verwebt historische Fakten mit fiktionalen Elementen und schafft so eine beklemmend realistische Atmosphäre.
Das Publikum bei den Filmfestspielen in Venedig zeigte sich tief beeindruckt: Der Film wurde mit zehn Minuten Standing Ovations gefeiert – ein deutliches Zeichen dafür, dass Assayas einen Nerv getroffen hat. Sowohl Jude Law als auch Paul Dano werden bereits als heiße Anwärter für kommende Filmpreise gehandelt.