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Vom Flüchtlingslager zum Gold-Gewichtheber

Sargis Martirosjan ist Österreichs Gold-Gewichtheber. Doch der 31-Jährige bestritt einen langen Weg. Vom Flüchtlingslager zum EM-Titel.

Heute Redaktion
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Sargis Martirosjan holt sich Gold und Bronze bei der Europameisterschaft in Bukarest.
Sargis Martirosjan holt sich Gold und Bronze bei der Europameisterschaft in Bukarest.
Bild: picturedesk.com

Sargis Martirosjan hat es geschafft! Der 31-jährige Gewichtheber holte am Sonntag bei der EM in Bukarest gleich zwei Medaillen, krönte sich in der Klasse bis 105 kg zum Europameister im Reißen. Mit 384 kg gewann der Österreicher darüber hinaus Bronze im Zweikampf.

Zwei Mal Edelmetall ist der Lohn für harte Arbeit in den letzten Jahren. Denn der heute 31-Jährige musste sich vom Flüchtlingslager bis zum Gewichtheber-Olymp hochkämpfen.

Vom Flüchtlingslager an die Spitze

Der gebürtige Armenier kam 2005 nach Österreich. Als Flüchtling, landete wie so viele andere im Lager in Traiskirchen. Dort begann der harte Weg an die europäische Spitze.

Obwohl ihm aufgrund der einzigartigen Technik im Reißen sogar ein Weltrekord zugetraut wurde, dauerte die Einbürgerung des armenischen Flüchtlings, die ab 2009 verfolgt wurde, bis 2014. Martirosjan verpasste Großereignis um Großereignis, musste bei Olympia in London 2012 zuschauen.

EM-Gold als Höhepunkt

Eine harte Zeit – auch privat. Denn Martirosjan lebte am Existenzminimum. Nur private Sponsoren ermöglichten dem Gewichtheber, der mittlerweile für Voest Linz antrat, das Training.

Mit Erfolg! 2016 wurde Martirosjan Heeressportler, konnte im professionellen Umfeld trainieren, schaffte es schließlich zu den Olympischen Spielen nach Rio, wo er den elften Platz holte. "Für meine neue Heimat", wie er jubelte. Doch das war nicht der Höhepunkt. Der folgte am 1. April 2018 mit Gold und Bronze bei der Europameisterschaft. Für seine neue Heimat... (wem)

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