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Von der Chemotherapie direkt zum Fußballmatch

Heute Redaktion
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Bologna-Trainer Sinisa Mihajlovic kämpfte die letzten 41 Tage im Spital mit einer Chemotherapie gegen den Krebs an. Dann tauchte er beim Saisonstart auf.

Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet. Wenige Stunden vor dem Saisonauftakt des FC Bologna auswärts bei Hellas Verona verbreitete sich eine Nachricht wie ein Lauffeuer. Sinisa Mihajlovic würde Bologna im Auftaktspiel im Bentegodi betreuen.

41 Tage zuvor wurde Mihajlovic ins Krankenhaus eingeliefert, um mit einer Chemotherapie den ersten Teil des Kampfs gegen die Leukämie zu bestehen. Ununterbrochen war der ehemalige Profi – Markenzeichen kernige Freistösse – seither im Krankenhaus, er betreute sein Team mit Ferndiagnosen vom Krankenbett aus. Dabei halfen ihm TV-Kameras des Klubs und eine App, mit der er die Trainingseinheiten live verfolgen konnte. Nun machte er wahr, was er angekündigt hatte, was aber niemand so richtig glauben konnte: Er verließ das Krankenhaus zum Saisonstart der Serie A und suchte seine Mannschaft auf.

Offenbar waren nur die Vereinsoberen eingeweiht, die Spieler hatten keine Ahnung. Plötzlich war er nun da, mit Hut und Schutzmaske, schließlich muss er aufpassen, nachdem er die ganze Zeit isoliert in einem Zimmer der onkologischen Abteilung war. Mihajlovic sprach zur Mannschaft und bestieg dann um 19 Uhr mit ihr den Bus zum Stadion.

Die Reaktionen auf den sozialen Medien waren überwältigend. Von Freund und Feind gab es aufmunternde Reaktionen und so stand der Gewinner des ersten Spieltages schon vor Spielbeginn fest.

Die Krönung blieb ihm allerdings versagt: Bologna musste sich mit einem 1:1 begnügen.

(20 Minuten)