Vielleicht sollte man die Einleitung gleich einmal mit einer Entwarnung beginnen, denn obwohl der Biss der Sydney-Trichternetzspinne auch einen erwachsenen Menschen töten könnte, wurde bereits 1981 das Gegengift für die grantigen Australier entwickelt, weshalb keine Todesfälle seither dokumentiert werden mussten.
Wissenschaftler haben jedoch kürzlich festgestellt, dass es nicht nur eine Art der giftigen Kollegen gibt, sondern gleich drei in verschiedenen Größen, was nun auch im Fachmagazin "BMC Ecology und Evolution" veröffentlich wurde.
Experten konnten natürlich schon einen Weile große, optische Unterschiede bei den einzelnen Spinnen feststellen, aber erst jetzt haben auch drei Typen ganz neue Namen bekommen:
"Atrax robustus" heißt die "gewöhnliche" und altbekannte Sydney-Trichternetzspinne. Die Art, die fast jeder Australier kennt, lebt hauptsächlich in Sydney und an der Central Coast. Weiter im Süden, genauer gesagt, in den "Blue Mountains" lebt "Atrax montanus" und im Norden bei Newcastle wohnt die größte Trichternetzspinne namens "Atrax christenseni".
Nur im "Australien Reptile Park" werden die männlichen Trichternetzspinnen für die Gegengift-Herstellung gemolken, da ihr Gift wesentlich stärker ist als das der Weibchen.
Letzte Woche wurde die bisher größte Trichternetzspinne dort abgegeben. Mit fast 10 Zentimetern Länge dürfte "Thor" die größte Giftspinne aus Newcastle sein.
Vor allem für die Giftforschung war natürlich die Erkenntnis von drei unterschiedlichen Arten essenziell. Das existierende Gegengift wurde schließlich nur für das Gift einer Art entwickelt und könnte bei den anderen wirkungslos sein. Dies ist aber zum Glück nicht der Fall und die Wissenschaftler arbeiten nun lediglich an einer Optimierung für alle drei Arten.