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Vonn trat mit letztem Strip und Rekord bei der WM ab

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Seit Sonntag ist Lindsey Vonn in Ski-Pension. Der Star stellte sich ein letztes Mal der Presse – glasige Augen, Lacher und perfekte Optik inklusive.

Erst brauchte sie Hilfe, um sich auf dem Podium aus ihrem hautengen Rennanzug herauszuschälen. Dann fragte Lindsey Vonn: "Seid ihr wirklich überrascht?" Knapp drei Stunden zuvor fuhr die US-Amerikanerin zur Bronze-Medaille in der WM-Abfahrt in Aare, dem letzten Rennen ihrer Karriere. "Ich habe wie immer alles riskiert, wollte aber nicht wieder im Zaun landen wie noch im Super-G. Ich war den ganzen Tag so nervös, im Rennen hatte ich meine Emotionen aber unter Kontrolle."

Ob sie enttäuscht sei, dass es nicht zu Gold gereicht hat, fragte ein Jounalist. "Überhaupt nicht. Mehr war einfach nicht drinnen, mehr lässt mein geschundener Körper nicht mehr zu. Ich wollte mit einer Medaille abtreten, das ist das absolute 'Best-Case-Szenario' für mich."

Aber Vonn trat nicht nur mit Bronze ab – sie brach auch ein letztes Mal einen Rekord. Mit 34 Jahren und 115 Tagen löste sie noch die Slowakin Veronika Velez-Zuzulová als älteste WM-Medaillen-Gewinnerin aller Zeiten ab. "Das freut mich natürlich", erklärte die von der Abfahrts-Silbernen Corinne Suter zuvor als "ewige Ski-Queen" Geadelte. "Aber ich blicke jetzt auch dem Leben nach der Karriere voller Zuversicht entgegen. Im echten Leben da draußen bin ich noch immer super-jung. '30 sind die neuen 20' heißt es", sorgte die US-Amerikanerin für Lacher. "Zuhause will ich einfach mit meinem Boy-Friend (Eishockey-Star P.K. Subban, Anm.) chillen und 'Law and Order' im TV schauen."

Auf die Frage, wie sie die letzten Wochen voller Verletzungsrückschläge und ihrem angekündigten Abschied erlebt hat, wurde Vonn noch einmal nachdenklich: "Ganz ehrlich: Der Respekt, den ich von allen anderen erhalten habe, bedeutet mir mehr als jeder Weltcupsieg. Es ist einfach nur großartig, wenn man so verabschiedet wird."

Bevor es ab zu einem Abendessen mit Ski-Legende Ingemar Stenmark, dessen Rekord von 86 Weltcupsiegen sie mit 82 Erfolgen verpasst hat, und der anschließenden Party mit dem ebenfalls in Aare zurückgegetretenen "Super-Elch" Aksel Lund Svindal ging, ließ sie die Journalisten noch wissen: "Danke an euch alle, auch wenn ihr mich manchmal genervt habt. Ich wünsche euch allen nur das Beste. Vielleicht sehen wir uns mal wieder."

Doch das war es noch immer nicht ganz. "Bitte fotografiert mich nicht von unten nach oben", bat sie, während sie mit all ihren sechs WM-Medaillen, die sie in ihrer Karriere geholt hatte, posierte. "So sehen alle mein Doppelkinn", war sie noch ein letztes Mal um die perfekte Optik bemüht.