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Vor Tournee: Skispringen winkt Technik-Revolution

Heute Redaktion
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Ab Freitag heißt es wieder "ziiiiieeeeh" – dann startet in Oberstdorf die Vierschanzentournee. Den Fans sollen dabei neue Perspektiven eröffnet werden.

Trifft man einen Tennisball mit dem Schläger-Rahmen, verfehlt er voraussichtlich sein Ziel. Lehnt sich ein Fußballer beim Schuss zu weit nach hinten, geht das Leder über das Tor. Fährt ein Skifahrer zu weite Bogen um die Stangen, wird es mit der Bestzeit schwer.

All diese Dinge sind für Fans, Experten und TV-Konsumenten offensichtlich. Doch nicht alle Sportarten sind so transparent und "einfach" zu analysieren – schlag nach bei Skispringen.

Warum ein Athlet weit segelt oder wie ein nasser Fetzen zu Boden geht, ist mit freiem Auge meist nicht zu erkennen. Lediglich die eingeblendete Windrichtung gibt einen Hinweis. Der Rest wird mit Sätzen wie "zu spät am Schanzentisch" erklärt. Problem: Das Publikum kann damit oft wenig anfangen.

Acht Kameras bei Schanzentisch

Genau das soll sich in Zukunft ändern! Die FIS unternimmt einen neuen Versuch, Skispringen verständlicher zu machen. Und zwar mit der Hilfe neuer technischer Tools.

Bereits bei den Deutschland-Bewerben der Vierschanzentournee (Termine siehe unten) kommen die ersten zum Einsatz: Acht (!) Kameras filmen den Schanzentisch und halten den Moment des Absprungs exakt fest. Der TV-Konsument bekommt danach eingeblendet, um wie viele Zentimeter der Athlet den idealen Absprungpunkt verpasst hat. Auch die Absprungkraft in Meter pro Sekunde wird verraten.

Daten-Chip wird getestet

Doch das ist erst der Anfang. Die große Technikrevolution könnte bei den Olympischen Winterspielen folgen.

Die FIS ließ einen Daten-Chip entwickeln, der in einer roten Dose hinter der Ski-Bindung montiert wird. Funktioniert das Tool, können künftig Tempo-Verläufe, der Geschwindigkeitsabfall in der Luft, die Aufsprungkraft und viele andere interessante Fakten aufbereitet werden.

In Oberstdorf und Innsbruck dürfen alle Nationen den Chip testen. Im Vorfeld sind aber auch kritische Stimmen zu hören. Nicht jeder Athlet ist begeistert, dass er bald "gläsern" durch die Luft fliegen soll. Die Angst: Gegner könnten sich zu viel vom erfolgreichen Flugstil abschauen und diesen dann kopieren.

Programm der Vierschanzentournee:

Oberstdorf, Große Schattenbergschanze

Qualifikation: 29. Dezember (ab 16.30 Uhr)

Wettkampf: 30. Dezember (ab 16.30 Uhr)

Garmisch-Patenkirchen, Große Olympiaschanze

Qualifikation: 31. Dezember (14 Uhr)

Wettkampf: 01. Jänner (14 Uhr)

Innsbruck, Bergiselschanze

Qualifikation: 03. Jänner (14 Uhr)

Wettkampf: 04. Jänner (14 Uhr)

Bischofshofen, Paul-Außerleitner-Schanze

Qualifikation: 05. Jänner (17 Uhr)

Wettkampf: 06. Jänner (17 Uhr) (red.)

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