In der neuen Justizanstalt Münnichplatz in Wien-Simmering kam es zu schwerwiegenden Vorfällen – "Heute" berichtete exklusiv über tätliche Auseinandersetzungen unter Insassen, Kontaktaufnahmen durch Außenstehende am Anstaltszaun und versuchte Schmuggeleien.
Diese Vorfälle haben nun Konsequenzen: Die für den Strafvollzug zuständige Volksanwältin Gabriela Schwarz leitete ein amtswegiges Prüfverfahren ein. "Die kolportierten Vorfälle gehören verifiziert", erklärte Schwarz. Sollte sich der Verdacht bestätigen, "ist das Justizministerium dringend zum Handeln aufgefordert".
Als Hauptursache nennt Schwarz den Personalmangel: "Das grundlegende Problem für die prekären Zustände in allen Justizanstalten." Ziel sei es, dass Jugendliche während ihrer Haft lernen, aus der Kriminalitätsspirale auszubrechen.
"Diese Jugendlichen brauchen eine klare Tagesstruktur und Beschäftigung. Das geht nur mit der entsprechenden personellen Ausstattung, Ausbildungs- und Freizeitprogramm." An die neue Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) richtete Schwarz nun einen deutlichen Appell: "Wir stehen gerne mit unserer Expertise zur Verfügung."