Der Verein "Ethik pro Austria" hat sein Konto bei der BAWAG um genau zwei Cent überzogen – und wurde prompt mit zwei Mahnschreiben sowie 50 Euro Spesen zur Kasse gebeten. Ein Vorgang, der für breite Empörung sorgt – nicht nur beim betroffenen Verein.
"Dass man für 0,02 Euro gleich eine derart hohe Gebühr zahlen soll, ist für uns nicht nachvollziehbar", sagt Vereinspräsident Alois Gmeiner. Besonders bitter: Der Verein hat laut eigenen Angaben seit Jahren keine Einnahmen mehr, die laufenden Kontogebühren belasten das Budget bereits.
Die Reaktion auf den Vorfall: ein kurzer TikTok-Clip. Was dann passierte, überrollte den kleinen Verein völlig. Über 1,2 Millionen Views in wenigen Tagen, 150.000 Likes – und zehntausende Kommentare von Usern, die sich über ähnliche Gebühren und Bankspesen ärgern.
"Endlich spricht es mal jemand aus", heißt es in den Reaktionen. Das Video wurde zum Ventil für aufgestaute Wut.
Für Gmeiner ist die Mahngebühr Ausdruck eines tieferliegenden Problems: "Das hat System. Die Bank weiß, dass sich kaum jemand wegen 50 Euro beschwert." Um Aufmerksamkeit auf die Praxis zu lenken, startete der Verein sogar eine Spendenaktion.
Nach der öffentlichen Kritik und dem viralen TikTok-Video hat die BAWAG nun Stellung genommen. Auf Anfrage teilt die Bank mit, dass es sich bei der Mahnung um einen technischen Fehler gehandelt habe. Nachdem "Heute" bei der BAWAG nachgefragt hatte, wurden die angefallenen Mahnspesen in Höhe von 50 Euro dem Verein "Ethik pro Austria" inzwischen rückvergütet, so ein Sprecher der Bank.
Ebenso wurde ein entsprechendes Schreiben an den Kunden formuliert. "Wir bedauern die entstandenen Unannehmlichkeiten auf Kundenseite", heißt es vonseiten der BAWAG.