Ein Vulkanausbruch in unserem Nachbarland Deutschland? Was nach Science-Fiction klingt, könnte in kommenden Jahrzehnten Realität werden. Neue Messdaten zeigen, dass tief unter der Eifel geologische Prozesse in Bewegung geraten - in einer Gegend, die nur rund 8 Autostunden von Wien entfernt ist.
Die Region in Rheinland-Pfalz gilt als idyllisch, doch unter der Oberfläche spielt sich möglicherweise Gefährliches ab: Der Boden hebt sich, Gase steigen aus der Tiefe auf, die Erde bebt immer wieder. All das deutet darauf hin, dass die Eifel-Vulkane nicht erloschen sind, sondern lediglich "schlafen".
Besonders im Blick der Forscher: die Gegend rund um das Städtchen Ulmen (3.400 Einwohner). Dort könnte sich eine aktive Magmakammer gebildet haben. Ob und wann es zu einem Ausbruch kommt, ist zwar unklar - doch die Anzeichen sind da, wie der deutsche "Tagesspiegel" berichtet.
Schon 2018 hatten Geologen am Laacher See tiefe Beben gemessen, sogenannte DLF-Quakes. Diese gelten als Hinweis darauf, dass in großer Tiefe Fluide aufsteigen - ein Prozess, der typisch für aktive Vulkansysteme ist. Fakt ist: Die letzte große Eruption in der Eifel liegt rund 13.000 Jahre zurück - ein Wimpernschlag in der Erdgeschichte.
"Deep Low Frequency Earthquakes" (kurz: DLF-Quakes) sind eine Form von Erdbeben. Sie entstehen in großer Tiefe unter Vulkanen, oft mehr als 30 Kilometer unter der Erdoberfläche. Ursache ist meist nicht das "klassische" Aufreißen von Gestein, sondern das Aufsteigen von Gasen aus dem Erdmantel – zum Beispiel Magma oder vulkanische Fluide. Vulkanologen werten solche Beben als möglichen Hinweis darauf, dass ein Vulkansystem aktiv bleibt oder sich wieder belebt.
Wie schaut's bei uns aus? In Österreich gibt es zwar geologisch spannende Regionen wie die Steiermark oder das Burgenland, wo es früher - vor Millionen Jahren - vulkanische Aktivität gab. Ein Beispiel ist der "Kogelberg" in der Südoststeiermark, ein längst erloschener Vulkan, der heute ein Ausflugsziel ist.