Der deutsche Autokonzern VW steckt in der Mega-Krise. Der Gewinn brach im ersten Halbjahr um 30 Prozent ein, Schichten werden wegen zu geringer Nachfrage gestrichen, allein in Deutschland sollen in den nächsten fünf Jahren 35.000 Arbeitsplätze wegfallen.
Es gibt aber auch ein Disziplinproblem bei VW. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unentschuldigt fernbleiben, verursachen dem Konzern jährlich Kosten von einer Milliarde Euro, soll VW-Markenchef Thomas Schäfer bei einer internen Veranstaltung gesagt haben, schreibt die Bild.
In der Krise geht das Unternehmen nun gegen die Schwänzer vor: Volkswagen entließ dieses Jahr bereits 548 Personen wegen Regelverstößen. Der häufigste Grund: Blaumachen.
Viele Mitarbeitende hätten unentschuldigt gefehlt, sagt ein Konzernsprecher der Nachrichtenagentur DPA und bestätigt damit den Bericht der "Bild", die sich auf die interne Disziplinarstatistik des Konzerns bezieht. Diese Statistik ist eine Folge der VW-Dieselaffäre.
Allein bei der Kernmarke VW kam es im ersten Halbjahr zu mehr als 300 Kündigungen. Die Zahl vom ersten Halbjahr entspricht in etwa der Gesamtzahl vom Vorjahr. Das heißt: Die Entlassungen wegen Regelverstößen steigen rasant an. Dazu gab es Abmahnungen gegen 2079 Mitarbeitende. Das sind insgesamt 0,5 Prozent des Personals.
Dabei dürfte es nicht bleiben. Laut Informationen der Zeitung soll es in diesem Jahr wegen zu vieler Fehlzeiten zu weiteren Kündigungen im dreistelligen Bereich kommen.
Der Konzern ermahnt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: "Wer unentschuldigt nicht zur Arbeit kommt, verletzt seine Leistungspflicht", schreibt Volker Fuchs, Leiter Arbeitsrecht im VW-Konzern, in einer internen Mitteilung. Im Wiederholungsfall könne unentschuldigtes Fehlen zur fristlosen Entlassung führen.