Die Zahl der Arbeitslosen inklusive Schulungsteilnehmer ist im eben abgelaufenen September weiter gestiegen – und das mittlerweile schon zum 30. Mal in Folge. Insgesamt waren zuletzt 375.120 Personen ohne Job oder in Schulung, das sind um 20.455 Menschen mehr als im September des Vorjahres. Der Anstieg entspricht einem Plus von 5,8 Prozent. Damit setzt sich die seit April 2023 andauernde Negativserie am Arbeitsmarkt ungebremst fort.
Besonders stark betroffen sind Frauen: Ihre Zahl kletterte um 7,9 Prozent auf 178.870 Personen. Männer und Personen mit alternativem Geschlecht verzeichneten ebenfalls einen Zuwachs, dieser fiel mit 3,9 Prozent allerdings deutlich moderater aus.
Ein genauer Blick auf die Bundesländer zeigt, dass der Anstieg flächendeckend spürbar ist. Am heftigsten ist die Lage in Tirol mit einem Plus von 9,2 Prozent sowie in Salzburg mit 8,9 Prozent. In Oberösterreich stieg die Zahl der Arbeitslosen um 7,7 Prozent, in der Steiermark um 7,4 Prozent. In Niederösterreich beträgt das Plus 5,9 Prozent. Auch Wien verzeichnet ein deutliches Plus: Umgerechnet 4,8 Prozent mehr, was einem Zuwachs von 7.262 Personen entspricht. Lediglich in Kärnten fiel der Anstieg mit 1,4 Prozent vergleichsweise gering aus.
Bei der Herkunft zeigt sich ein überraschendes Bild: Inländerinnen und Inländer sind mittlerweile stärker von der Entwicklung betroffen, als Zuwanderer. Ihre Zahl wuchs um 6,5 Prozent auf 214.326 Personen. Bei Ausländerinnen und Ausländern erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 4,8 Prozent auf 160.794 Personen.
Alle Altersgruppen sind von der Zunahme betroffen – mit einem Schwerpunkt bei den Älteren. In der Gruppe der über 50-Jährigen nahm die Arbeitslosigkeit um 7,2 Prozent zu und liegt nun bei 97.756 Personen. Bei den Menschen im Haupterwerbsalter zwischen 25 und 49 Jahren betrug das Plus 5,4 Prozent, bei den Jugendlichen unter 25 Jahren 4,9 Prozent.
"So wie die Inflation nicht weichen will, zeigt sich auch das fehlende Wirtschaftswachstum so hartnäckig, wie man es sonst nur dem Fußpilz nachsagt", kommentiert AMS-Vorstandsvorsitzender Johannes Kopf die Entwicklung. Die längste Konjunkturkrise der Zweiten Republik bringe immer mehr Betriebe an ihre Grenzen: Viele würden es nicht mehr schaffen, durchzutauchen oder ihr Personal für bessere Zeiten zu halten.
Schlechte Nachrichten würden das Arbeitsmarktservice mittlerweile fast wöchentlich erreichen, zuletzt von Lenzing und Unimarkt. Die Arbeitslosigkeit wachse quer durch alle großen Branchen, in sämtlichen Bundesländern und betreffe jede Altersgruppe. "Kurz gesagt: Vom Arbeitsmarkt gibt es derzeit nichts Erfreuliches zu berichten", so Kopf.