Die Lenzing AG stellt die Weichen neu. Der Faserhersteller prüft den Produktionsstandort in Indonesien und schließt dabei auch einen Verkauf nicht aus. Damit will das Unternehmen seine Strategie stärker auf margenstarke High-Performance-Markenfasern ausrichten.
Im Zuge dieser Entscheidung rechnet Lenzing für das Geschäftsjahr 2025 mit Wertminderungen von bis zu 100 Millionen Euro auf langfristige Vermögenswerte wie Sachanlagen. Diese Abschreibungen belasten das EBIT sowie den Jahresüberschuss, haben aber keinen Einfluss auf das EBITDA.
Um effizienter zu werden, setzt Lenzing zusätzlich auf ein striktes Sparprogramm. Am Stammsitz im oberösterreichischen Lenzing fallen rund 300 Jobs weg, die meisten davon im Verwaltungsbereich. 250 Stellen sollen schon bis Ende 2025 gestrichen sein. Der Vorstand erhofft sich dadurch jährliche Einsparungen von mindestens 25 Millionen Euro ab 2026.
Parallel baut der Konzern seine Präsenz in Asien und Nordamerika aus, um näher an den dortigen Märkten für Textil- und Vliesstoffe zu sein. Diese Internationalisierung wird bis 2027 noch einmal etwa 300 Stellen am Standort Lenzing kosten. Insgesamt sollen beide Schritte Einsparungen von mehr als 45 Millionen Euro pro Jahr bringen.
Gleichzeitig investiert Lenzing in die heimischen Standorte. Für Lenzing und Heiligenkreuz wurde ein Paket von mehr als 100 Millionen Euro bis 2027 geschnürt, um deren Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität langfristig zu sichern.