"Ich arbeite, seit ich 15 Jahre alt bin", erzählt ein jetzt 34-jähriger Leser "Heute". Der Mann kennt nur kurze Phasen von Arbeitslosigkeit – niemals länger als sechs Monate. Trotzdem musste er im vergangenen Jahr Jobs annehmen, die er gar nicht wollte.
"Wo ist da die Logik? Auf Zeit gesehen würde ich wieder kündigen weil ich den Job hasse", meint er. Besonders bitter: Er bekam schließlich den Job, den er ursprünglich angegeben hatte – nach vier Monaten ohne Geld. "Man wollte mir einfach nicht glauben, obwohl das AMS gesehen hatte, dass der Arbeitgeber diese Stelle gesucht hat", schildert der 34-Jährige.
Nach vier Monaten habe ihn eine Dame vom AMS zur Resozialisierung von Dauerarbeitslosen geschickt: "Mich, der sein ganzes Leben arbeitet!", ist er empört. Teilweise hätten Personen in seinem Bekanntenkreis "keine zwei Jahre" im Leben gearbeitet, "und mir wird sofort mit Sperren gedroht, wenn ich nicht das tue, was mir befohlen wird!"
Nun wurde der Mann, der auch schon einmal bei der Voest arbeitete, wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage wieder gekündigt – musste sich wieder beim AMS melden: "Ich wurde zu einem Taxiunternehmen geschickt, um mich als Fahrrad-Verkäufer zu bewerben."
Laut dem Leser wurde ihm "wieder mit Sperren gedroht, wenn ich mich nicht sofort bewerbe". Das machte der 34-Jährige schließlich auch. Das Ergebnis? "Natürlich nichts, außer, dass ich mich bloßstelle."
Er hat die Nase jetzt endgültig voll: "Am liebsten würde ich dem AMS keinen Cent mehr von meinen Abgaben geben, weil das AMS mir sowieso nie hilft – im Gegenteil!" Er verstehe nicht, warum genau ihm – der immer selbst Arbeit gefunden hatte – "nur gedroht und nicht geglaubt" wird.