Der oberösterreichische Küchenhersteller HAKA ist zahlungsunfähig. Wie der KSV1870 am Montag bekannt gab, wurde am Landesgericht Linz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Betroffen sind 158 Dienstnehmer – darunter 98 Arbeiter, zwei Lehrlinge und 58 Angestellte.
HAKA wurde 1930 als kleine Tischlerei gegründet, spezialisierte sich früh auf maßgefertigte Küchen und zählt heute zu den bekanntesten Herstellern des Landes. Produziert wird in Traun (Bez. Linz-Land) und Mondsee, wo 2023 der Standort von Villeroy & Boch samt 80 Mitarbeitern übernommen wurde. Dieser Schritt dürfte dem Unternehmen nun das Genick gebrochen haben.
Die weitere Zusammenarbeit mit Villeroy & Boch sei wirtschaftlich nicht tragbar gewesen. Zudem mussten alle Mitarbeiteransprüche übernommen werden – das habe die Ergebnisse des Unternehmens massiv verschlechtert. Auch die anhaltend schwache Nachfrage nach Küchen nach Corona sei mitverantwortlich.
HAKA bietet den Gläubigern einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent an – zahlbar binnen zwei Jahren. Rund 120 Gläubiger sind betroffen, das Unternehmen hat rund 11,4 Millionen Euro Schulden. Dagegen steht ein Vermögen von nur rund 2,16 Mio. Euro. Die Löhne bis inklusive Juni seien bezahlt worden.
AK-Präsident Andreas Stangl appelliert jetzt an die Betroffenen, ihrer Arbeitspflicht nachzukommen und keine unüberlegten Handlungen zu setzen: "Wir empfehlen, Ruhe zu bewahren und sämtliche Fragen und Anliegen mit den Expertinnen und Experten der Arbeiterkammer und der Gewerkschaften abzuklären."
Um arbeitsrechtliche Ansprüche in der Insolvenz nicht zu gefährden, rate man von übereilten Beendigungen von Dienstverhältnissen ab, so Stangl. Vorrangig sei, alle Ansprüche zu eruieren und die richtige Vorgangsweise zu wählen.