Geretsberg im Bezirk Braunau (1.200 Einwohner) ist nur 20 Autominuten vom deutschen Wacker-Standort Burghausen entfernt – und genau das macht die Lage auch in OÖ brisant. Denn der dortige Chemiekonzern hat ein massives Sparprogramm angekündigt.
Wir haben mit Bürgermeister Johann Brunthaler (ÖVP) darüber gesprochen. "Das ist natürlich alles andere als angenehm. Auch bei uns in der Gemeinde gibt es einige Bürger, die dort arbeiten", sagt er im Gespräch mit "Heute". Und er fügt hinzu: "Auch Mitarbeiter anderer großer Firmen berichten, dass es Sparkurse gibt und den Leuten genau auf die Finger geschaut wird."
Der Sparkurs des Chemie-Riesen kommt durchaus überraschend. Noch im Sommer hatte Wacker Chemie über 300 Millionen Euro in eine neue Halbleiterlinie investiert – die größte Einzelinvestition der vergangenen zehn Jahre. Damit wollte man den Anschluss an die Tech-Zukunft sichern.
Jetzt aber drohen Jobverluste – auch am größten Standort des Unternehmens in Burghausen. Dort arbeiten nicht nur Einheimische, sondern auch zahlreiche Pendler aus dem oberösterreichischen Innviertel.
Schon die KTM-Pleite im Vorjahr hatte die Region hart getroffen. Die Angst, dass jetzt der nächste Wirtschaftsschock folgt, ist greifbar. Hunderte Jobs stehen auf dem Spiel – mitten in einer Zeit, in der viele bereits aufs Geld schauen müssen.