Es ist vielleicht ein Wagnis, Wagner in der Oper Steinbruch St. Margarethen (Bgld.) zu inszenieren, doch Intendant Daniel Serafin traut sich heuer freudig drüber. "Wir haben die Messlatte wieder einmal höher gelegt", sagt der Sänger und Kulturmanager über die heurige Groß-Produktion von "Der fliegende Holländer".
Gerade haben die Proben für den Opern-Thriller über den Holländer, der nur durch die ewige Treue einer Frau von seiner Irrfahrt über die Weltmeere erlöst werden kann, vor Ort begonnen.
Die schroffe Felskulisse des Steinbruchs – "ein einzigartiger Ort" – betont Serafin, wird zur tosenden Meerlandschaft umgebaut. Ein Großteil der eindrucksvollen Bühne von Momme Hinrichs, Mitbegründer des Künstlerduos fettFilm, steht inzwischen schon. "Wir werden den fliegenden Holländer auf 7.000 Quadratmeter zeigen", so Serafin weiter.
Etwa sechs Kilometer an Staffeln und Theaterlatten, 6.500 Quadratmeter Holzplatten, 600 Kubikmeter Styropor, 42 Tonnen Stahl und etwa eine halbe Million Schrauben werden für die gigantische Bühne verwendet. "Es galt das Motto, nicht die norwegische Küste in den Steinbruch zu bauen, sondern vielmehr den Steinbruch an sich als norwegische Küste zu verkleiden, ihn dazu zu machen", erklärt Hinrichs. Neben den großen Wellen und einem wandlungsfähigen Haus wird auch ein Geisterschiff aufgebaut. Wie in den vergangenen Jahren, spielen heuer zudem wieder Video-Projektionen eine Rolle.
Patrick Lange wird als erfahrener Wagner-Dirigent am Pult des Piedra Festivalorchesters stehen. Die Titelpartie wird abwechselnd von George Gagnidze, James Rutherford und Tommi Hakala gesungen. Elisabeth Teige, Johanni van Oostrum und Johanna Will verkörpern alternierend Senta, die zentrale Frauenfigur der kürzesten Wagner-Oper.
