Salzburg-Wahl

Wahl-Hammer! So reagieren jetzt die Spitzenkandidaten

Die Landtagswahl in Salzburg liefert ein historisches Ergebnis: FPÖ und KPÖ sind die großen Gewinner. So reagieren die Spitzenkandidaten der Parteien. 

Die Landtagswahl in Salzburg bringt große Veränderungen.
Die Landtagswahl in Salzburg bringt große Veränderungen.
Leo Stempfl

Laut aktueller Hochrechnung (mehr dazu hier) kann die ÖVP den ersten Platz behaupten, jedoch mit signifikanten Verlusten (minus 7%). Wilfried Haslauer gesteht in einer ersten Reaktion im ORF ein, dass die Verluste "größer als gedacht" ausfallen. Dennoch habe man das "Ziel Eins", die Verteidigung des ersten Platzes, erreicht. "Ziel Zwei" sei es nun, eine tragfähige Regierung auf die Beine zu stellen, hier verweist der Landeshauptmann auf die kommenden Wochen.

Ursachen für die starken Verluste müsse man nun "genauer analysieren". Er weist die Verantwortung für das magere Ergebnis jedoch teilweise von sich ab, "große Trendlagen" hätten das Wahlergebnis demnach stark beeinflusst. Haslauer sieht eine "generelle Verunsicherung der Bevölkerung" angesichts der gegenwärtigen Krisen, lobt aber die erledigte Regierungsarbeit. Hinsichtlich der nun anstehenden Sondierung hält er sich bedeckt. 

FPÖ will in die Regierung

Als zweites durfte David Egger von der SPÖ das Wahlergebnis einordnen. Er wolle den Verlust des zweiten Platzes "nicht schönreden" und die Verantwortung für das wenig zufriedenstellende Ergebnis übernehmen. Ob die SPÖ personelle Konsequenzen aus dem Ergebnis ziehen werde? Das wolle er "nicht über die Medien" austragen, so der Landeschef und SPÖ-Spitzenkandidat. Klar sei jedoch, dass er und seine Landespartei "konstruktiv für Gespräche zur Verfügung stehen".

Die große Gewinnerin der Wahl ist die FPÖ mit Spitzenkandidatin Marlene Svazek, laut aktuellem Stand ergibt die Wahl ein Plus von sieben Prozent. Sie spricht von "Demut, Verantwortung und Respekt" und leitet vom Ergebnis ab, "dass die Salzburger eine Veränderung wollen". Für Svazek ist klar, dass "an uns nichts vorbeiführt, wenn es um künftige Koalitionsgespräche geht". Man wolle Verantwortung übernehmen und warnt vor einer "Koalition der Verlierer". 

Neos bezahlen "Lehrgeld"

Wenig Veränderung gab es bei den Grünen. Spitzenkandidatin Martina Berthold schwört die Umweltpartei auf Offenheit ein. Die Partei sei dazu in der Lage, sowohl in Regierungsverantwortung, als auch aus der Opposition heraus gute Politik zu machen, so Berthold. Sie warnt vor "Hass, Hetze und Spaltung" und richtet einen Appell an die ÖVP, sich dies bezüglich der Koalitionsverhandlungen zu Herzen zu nehmen. Schlussendlich zeigt sie sich "froh, dass wir die Mandate gehalten haben". 

Der zweite ÖVP-Koalitionspartner, die Neos, fällt laut aktuellem Stand aus dem Landtag – in welchem sie erst seit der vorhergehenden Wahl überhaupt vertreten waren. Spitzenkandidatin Andrea Klambauer empfindet das Ergebnis als eine "herbe Enttäuschung". Obwohl während der vergangenen Legislaturperiode "vieles gelungen" sei, habe die Partei "Lehrgeld bezahlt dafür, dass es im Bereich der Kommunikation und der Strukturen keine Aufbauarbeit gab". Nun brauche es auf Landesebene einen Neustart, der am Montag innerhalb der Gremien besprochen werde. 

KPÖ will "kritische Opposition in den Landtag bringen"

Kay-Michael Dankl und die Wahlplattform KPÖ Plus sind der zweite große Gewinner dieser Landtagswahl. Aus dem Stand schaffen es die Kommunisten in den zweistelligen Bereich. Aktuell springen für die Dunkelroten demnach fünf Mandate heraus, was Spitzenkandidat Dankl "selber überrascht". Das Ergebnis zeigt seiner Ansicht nach, "wie viele Menschen sich eine andere, eine ehrliche Politik wünschen" würden. Nun wolle er sich den Themen Mieten und Armut widmen. 

Er wird sein Mandat im Salzburger Gemeinderat behalten, auch wenn die Doppelbelastung ein deutliches Mehr an Arbeit bedeuten dürfte. Sein Ziel ist klar: "Eine kritische Opposition in den Landtag bringen". Er schließt eine Regierungsbeteiligung insofern aus, als dass die "ÖVP mit anderen Parteien eine Koalition bilden" werde.

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    Bei der Salzburg-Wahl können so viele Parteien wie noch nie gewählt werden.
    Bei der Salzburg-Wahl können so viele Parteien wie noch nie gewählt werden.
    Franz Neumayr / picturedesk.com