Wien-Wahl

Wien-Wahl: Darum müssen wir länger auf Ergebnis warten

Am Sonntag wird in Wien gewählt. Warum wir dieses Mal länger auf das endgültige Ergebnis warten müssen, erklärte Wahlforscher Christoph Hofinger.

Stefanie Riegler
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Wahlforscher Christoph Hofinger
Wahlforscher Christoph Hofinger
picturedesk.com

Mit Spannung wird die Wien-Wahl am Sonntag erwartet. Aufgrund der Corona-Pandemie wird heuer vieles anders ablaufen. Das hat sich bereits im Wahlkampf gezeigt. Mit mehr als 380.000 Wahlkarten gibt es dazu einen Rekord bei BriefwählerInnen.

Schwankungsbreite wesentlich höher

In der "ZiB2" analysierte Wahlforscher Christoph Hofinger von SORA, was das für das Wahlergebnis am Sonntag bedeutet. "Bisher gab es bei Wiener Landtagswahlen um 18 Uhr immer eine 'gmahde Wiesn'. Dieses Mal müssen wir uns durch ein Zahlen-Dickicht schlagen. Da aufgrund der Wahlkarten am Montag und Dienstag noch rund 300.000 Stimmen auszuzählen sind, wird die Schwankungsbreite beim Ergebnis wesentlich höher sein als sonst", so der ORF-Hochrechner.

In Floridsdorf oder Donaustadt wurden heuer etwa mehr als doppelt so viele Wahlkarten beantragt. Das sind eigentlich Bezirke, wo die Wahlkarte früher eher unbeliebt war, erklärt Hofinger.

In den Umfragen liegt Michael Ludwig vorne. Seit 1945 stellt die SPÖ den Bürgermeister in der Bundeshauptstadt. Ob sich dieses Mal die absolute Mehrheit ausgeht, ist fraglich, laut dem Wahlforscher aber "nicht völlig statistisch ausgeschlossen".

"Team HC wird zittern müssen"

Weiters bleibt es für das Team HC Strache spannend. Die neu gegründete Partei muss die Hürde von fünf Prozent schaffen. In den Umfragen lag der Ex-FPÖ-Chef darunter. "Aufgrund der Umfragen ist eine Prognose nicht wirklich möglich. Das Team HC wird zittern müssen. Es kann durchaus sein, dass am Wahlabend selbst noch nicht feststeht, ob sie den Einzug schaffen oder nicht", so Hofinger.

Klar sind jedoch schon einige Koalitionsmöglichkeiten. So würde sich laut den Prognosen eine Zusammenarbeit von SPÖ mit ÖVP ebenso ausgehen wie Rot-Grün. Wie es für die Neos koalitionstechnisch aussieht, ist derzeit noch unsicher.

    Bürgermeister <b>Michael Ludwig (SPÖ)</b> steht schon vor der Wahl als Sieger fest. Egal ob er 39, 42 oder gar 45 Prozent der Stimmen holt: Er wird sich seinen Koalitionspartner aussuchen können.
    Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) steht schon vor der Wahl als Sieger fest. Egal ob er 39, 42 oder gar 45 Prozent der Stimmen holt: Er wird sich seinen Koalitionspartner aussuchen können.
    Sabine Hertel
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